Zeitung: Zahl der Baustellen und Streiks steigt

Die Autofahrer in Deutschland müssen sich zu Beginn der Sommerferienzeit auf mehr Staus einstellen. Weil die Bundesregierung mehr Geld in die Instandhaltung steckt, steigt auch die Zahl der Baustellen und damit Zahl der Staus, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der „Welt“. „Wir haben in diesem Jahr mehr Autobahn-Baustellen als im vergangenen Jahr.“

Allein in diesem Jahr würden 2,4 Milliarden Euro in die Ausbesserung der Autobahnen gesteckt, ab 2013 würden dann noch einmal jedes Jahr jeweils 100 Millionen Euro oben drauf kommen. Ramsauer sagte, dass die Verbesserung der Infrastruktur eben auch mit Baustellen verbunden sei. „Wichtig ist, dass zügig gebaut wird“. Der Bund habe den Ländern vorgegeben, „dass überall wo möglich 24 Stunden auf Baustellen gearbeitet wird“. Um Zahl und Dauer von Staus an Baustellen zu begrenzen, sei bereits im vergangenen Jahr ein „Anti-Stau-Programm“ gestartet worden. „Damit bauen wir bis 2015 über 130 Projekte, zum Beispiel intelligente Verkehrslenkungsanlagen“, sagte Ramsauer. Vor allem auch die Freigabe der Standstreifen habe den Verkehr verflüssigt und zu weniger Unfällen geführt. Die Zahl der gemeldeten „Geisterbaustellen“ bezifferte Ramsauer seit Anfang Oktober auf 1828. Die meisten „Schlafbaustellen“ liegen mit 38 Prozent in Nordrhein-Westfalen, dann folgt Rheinland-Pfalz mit zehn Prozent und Niedersachsen mit acht Prozent. Eine Begrenzung der Geschwindigkeit als Mittel der Staubekämpfung lehnte Ramsauer ab: „Ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen wird’s mit mir nicht geben.“ Stauforschung hätte gezeigt, dass der Stillstand des Verkehrs eher vermieden werde, wenn alle gleich schnell fahren, als wenn die Geschwindigkeit insgesamt reduziert werde. Ramsauer: „Und außerdem: Die dümmste Stauursache ist die Gafferei.“