Zeitung: NSU-Ermittler gehen möglicher Spur zum Ku Klux Klan nach

Bei den Ermittlungen gegen die rechtsextreme Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ gehen die Sicherheitsbehörden auch einer möglichen Spur zum rassistischen Geheimbund Ku Klux Klan nach. Das berichtet die „Bild-Zeitung“ (Montagausgabe) unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach überprüft das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA), ob es eine Verbindung zwischen dem Mord an einer Heilbronner Polizistin am 25. April 2007 und einer früheren Mitgliedschaft ihres Zugführers in der deutschen Sektion der rechtsradikalen US-Organisation gibt.

Im Zusammenhang mit der Ermordung der 22 Jahre alten Beamtin stellt sich laut „Bild“ für die Ermittler die Frage, ob die mutmaßlichen Täter Uwe B. und Uwe M. eine Quelle bei der Polizei gehabt haben könnten. Ein Indiz dafür könnte sein, dass die Täter offenbar wussten, dass die Beamtin regelmäßig ihre Mittagspause am Tatort, der Heilbronner Theresienwiese, machte und dass die Polizistin sich abweichend von ihrer ursprünglichen Dienstplanung für den Todestag telefonisch zum Streifendienst hatte einteilen lassen. Ihr damaliger Zugführer bei der Polizei in Heilbronn wurde dem „Bild“-Bericht zufolge als Rechtsradikaler entlarvt. Der Beamte, der sich noch immer im Dienst befinden soll, war nach Informationen der Zeitung bis mindestens 2003 Mitglied im deutschen Ku Klux Klan. Er wurde bereits mehrfach vernommen, bestreitet aber jeden Zusammenhang mit der Tat. Laut dem Blatt hatten B. und M. ihrem Opfer offenbar tagelang vergeblich aufgelauert, aber nach der plötzlichen Dienstplanänderung der Polizistin den Mietvertrag für ihr Wohnmobil spontan verlängert. Die Polizistin hatte sich vor ihrer Ermordung bei ihrer Mutter in Thüringen aufgehalten, als sie telefonisch darum bat, am 25. April 2007 doch Dienst tun zu dürfen. Wie die „Bild-Zeitung“ weiter schreibt, ist nach wie vor völlig unklar, ob es eine, und wenn ja, welche Verbindung es zwischen der NSU und dem Heimatort der Polizistin im Thüringer Wald gegeben haben könnte. B. soll sich mehrfach in dem Ort aufgehalten haben, einer der NSU-Unterstützer hatte dort erwiesenermaßen eine Gaststätte betrieben.