Der am Mittwoch als mutmaßlicher Unterstützer der Zwickauer Terrorzelle verhaftete Carsten S. war einem Medienbericht zufolge Funktionär der NPD. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtet, stand der heute 31-Jährige nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes 1999 an der Spitze des NPD-Kreisverbands Jena. Außerdem gehörte S. dem Thüringer Landesvorstand und als Landesvertreter dem Bundesvorstand der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten an. Die Bundesanwaltschaft hält ihn für dringend verdächtig, der Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“ entweder 2001 oder 2002 eine Schusswaffe und Munition beschafft und so Beihilfe zu sechs ihrer Morde geleistet zu haben.
Nach Informationen der Zeitung war er Verfassungsschützern bereits 1999 als der Mann aufgefallen, der im direkten Telefonkontakt mit den untergetauchten Terroristen gestanden haben soll – lange Zeit als Einziger aus der rechtsextremen Szene Jenas. Carsten S. ist damit der zweite ehemalige NPD-Funktionär, der wegen des Verdachts, den Terroristen von Zwickau geholfen zu haben, festgenommen wurde. Bereits seit November sitzt Ralf W., der zwischenzeitlich zum stellvertretenden Landeschef der Thüringer NPD aufgestiegen war, als mutmaßlicher Unterstützer der Terrorzelle in Untersuchungshaft.