Zeitung: Muslimische Demonstrationen in vier Städten geplant

In Deutschland wollen am Freitag in mindestens vier Städten Muslime gegen Beleidigungen des Propheten Mohammed demonstrieren. Bei der Mehrzahl der zu erwartenden Demonstranten soll es sich um Anhänger der libanesischen Hisbollah-Organisation handeln, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Sie folgen damit einem Aufruf des Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah, die Ehre des Propheten zu verteidigen.

In Freiburg, Münster, Dortmund und Karlsruhe wurde für den Freitag Demonstrationen angemeldet. Alleine bei der Protestkundgebung in Freiburg werden etwa 800 Teilnehmer erwartet. Bei dem Veranstalter, einem gebürtigen Libanesen, handelt es sich nach Einschätzung von Sicherheitsbehörden um eine Person aus dem Umfeld der libanesischen Hisbollah-Miliz. Auch bei der Demonstration in Münster werden überwiegend schiitische Anhänger der Hisbollah erwartet. Von Seiten radikaler Salafisten erwarten Sicherheitsbehörden hingegen keine Proteste am Freitag. Wie die „Welt“ erfuhr, verzeichnen die Behörden zwar ein „starkes Hintergrundrauschen“ in der Szene, gewalttätige Salafisten-Veranstaltungen seien jedoch nicht zu erwarten. Im Internet, sowohl in passwortgeschützten Forum als auch auf öffentlich zugänglichen Webseiten, würden das Mohammed Schmäh-Video und die französischen Mohammed-Karikaturen hitzig diskutiert, sagte ein Vertreter der Sicherheitsbehörden der „Welt“: „Die Stimmung ist ähnlich wie im Vorfeld der Proteste gegen „Pro NRW“ in Bonn und Solingen im Mai.“ Das Bundesinnenministerium kündigte am Donnerstag in einer Pressemitteilung an, eine geplante Plakataktion zur Salafismus-Prävention zu verschieben. Grund dafür sei eine neue Gefährdungsbewertung durch das Bundeskriminalamt (BKA). Aus Kreisen der Sicherheitsbehörden heißt es, man analysiere die weltweiten Reaktionen auf die Mohammed-Verunglimpfungen sehr genau. Für Deutschland gebe es derzeit aber keine erhöhte Terrorgefahr.