Zeitung: Leibwächter von Osama Bin Laden zieht Terror-Fäden im Ruhrgebiet

Ein ehemaliger Leibwächter Osama Bin Ladens, der seit acht Jahren in Bochum lebt, soll dort junge Muslime für den Heiligen Krieg rekrutieren. Das berichtet die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Dokumente der Bundesanwaltschaft. Der Salafist Sami A. gilt als maßgeblich mitverantwortlich für die Radikalisierung von zwei Mitgliedern der mutmaßlichen Düsseldorfer Al-Kaida-Zelle.

Demnach sollen der 21-jährige Amid C. aus Bochum und der 28-jährige Halil S. aus Gelsenkirchen bei Sami A. das ideologische Rüstzeug für einen geplanten Bombenanschlag in Deutschland bekommen haben. In Bochumer Moscheen erteilte der Salafist ihnen religiösen Unterricht. Ermittler halten Sami A. für „den Dreh- und Angelpunkt der islamistischen Terrorszene an der Ruhr“. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit geraumer Zeit „umfangreiche staatsschutzrelevante Erkenntnisse“ über ihn. Auch der NRW-Verfassungsschutz will ihn auf dem Schirm haben. „Wir kennen den“, sagt ein Sprecher von Innenminister Ralf Jäger (SPD) der WAZ. Doch ausschalten konnten die Behörden den Salafisten bisher nicht. Ein Ermittlungsverfahren des Generalbundesanwalts wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung platzte. Die Beweise reichten nicht für eine Anklage. Die Bochumer Ausländerbehörde scheiterte vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen mit dem Versuch, den Salafisten abzuschieben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Über eine mögliche Berufung entscheidet laut WAZ das Oberverwaltungsgericht NRW in Münster.