Zeitung: Konflikt um Sanierungskonzept bei Opel eskaliert

Der Konflikt zwischen der Belegschaft und der Geschäftsleitung von Opel um das richtige Konzept für die Sanierung des angeschlagenen Autoherstellers eskaliert. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagsausgabe). Eigentlich sollte demnach bis zum Freitag nächster Woche eine Einigung über einen langfristigen Wachstumsplan erzielt werden.

Doch dieses Ziel scheint nun völlig außer Reichweite zu sein. Das gehe aus einem am Donnerstag verfassten internen Mitteilungspapier der IG Metall unter der Überschrift „beschränkt geschäftsfähig“ hervor, das der F.A.Z. vorliegt. Darin beklagen sich die Betriebsräte, dass ihre Verhandlungsposition auf der Gegenseite auf keinerlei Echo stoße: „Auch in der gestrigen Verhandlung war die Geschäftsleitung nicht in der Lage, diese Vorschläge aufzugreifen und ein eigenes Zukunftskonzept mit Zusagen zur Beschäftigungssicherung für die deutschen Standorte vorzulegen – weder für die Produktionsstandorte Bochum, Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim noch für den Entwicklungsstandort Rüsselsheim und das Testzentrum Dudenhofen“, heißt es in dem Papier, das unter anderem der Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug, der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel und der Kaiserslauterner Betriebsratschef Lothar Sorger unterzeichnet haben. Die Geschäftsleitung, so heißt es weiter, wisse seit Juni, dass die Stundung der Tariferhöhung von 4,3 Prozent bis zum 31. Oktober befristet sei. Sinn dieser Frist sei es gewesen, die Zeit für die Verhandlungen über eine langfristige Lösung zu schaffen. Moniert wird von den Betriebsräten laut F.A.Z. auch die „völlig unklare Situation“ in Zusammenhang mit der Allianz des amerikanischen Opel-Mutterkonzerns General Motors mit dem französischen Partner PSA Peugeot Citroen. Die Tarifkommission der IG Metall werde über alle diese Themen am Freitag nächster Woche beraten.