Bundesbankpräsident Jens Weidmann soll an diesem Mittwoch den Bundestags-Haushaltsausschuss darüber informieren, auf welche Weise sich seine Institution am Aufbau des geplanten Billionen-Dollar-Schutzschirms des Internationalen Währungsfonds (IWF) beteiligen will. Der Ausschuss verschickte nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe) am Dienstag eine entsprechende Einladung. Die Bundesbank will Kredite von bis zu 41,5 Milliarden Euro zu dem IWF-Programm beisteuern, das die Mitgliedsstaaten des Währungsfonds bei einem Treffen der Finanzminister am Wochenende in Washington beschlossen hatten.
Mit dem Geld sollen Länder inner- und außerhalb Europas unterstützt werden, die in den Sog der Krise geraten. Weidmann fordert, dass das Parlament den Plan formell mitträgt, weil das finanzielle Risiko beim Steuerzahler liege. Schließlich werde die Bundesbank in diesem Fall nicht aus eigenem Antrieb tätig, sondern auf Bitten der Regierung und als Vertreterin Deutschlands in den IWF-Gremien. Noch im Dezember jedoch hatten sich Union und FDP dem Wunsch der Bundesbank unter Verweis auf deren Unabhängigkeit verweigert. Ob Weidmann am Mittwoch selbst vor dem Ausschuss erscheint oder einen Vertreter schickt, war zunächst unklar.