Die Präsidenten der Bundespolizeidirektionen haben sich bereits Anfang Juni bei Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gegen eine mögliche Entlassung ihres Präsidenten Matthias Seeger gewehrt. Man sei nicht bereit, auf bloße und in die Öffentlichkeit getragene Unterstellungen und Behauptungen hin dem Präsidenten das Vertrauen zu entziehen, heißt es in einem gemeinsamen Brief vom 8. Juni an Innenminister Friedrich, der dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) vorliegt. Darin werfen sie zudem dem Innenministerium vor, Gerüchte gegen Seeger mutwillig zu streuen, um ihn zu diskreditieren.
Die „Berichterstattung“ und die daraus folgende öffentliche Bewertung des Führungsverhaltens von Präsident Seeger seien „unerträglich“, heißt es in dem Brief weiter. Die Berichte über den anstehenden Rausschmiss würden die gesamte Organisation in „Misskredit“ bringen. Gemeinsam appellierten die Polizeiminister an den Innenminister um eine rasche Aufklärung und Klarstellung der Situation. Der Innenminister ignorierte die schweren Vorwürfe gleichwohl, eine Reaktion gab es aus dem Ministerium nicht.