Der Dichter Kurt Küther ist nach Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben) am vergangenen Samstag in Bottrop im Alter von 83 Jahren gestorben. Küther, der 1929 in Stettin geboren wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg als Bergmann in Bottrop eine neue Heimat fand, gehörte zu den letzten Arbeiterdichtern. Seit Anfang der 60er-Jahre schrieb Küther, der sich von dem Bergbaudichter Heinrich Kämpchen (1847-1912) inspiriert fühlte, sozial engagierte Gedichte, Kurzgeschichten, Satiren und Glossen.
Von 1963 bis 1969 gehörte der eingefleischte Gewerkschafter der Dortmunder „Gruppe 61“ für Literatur der Arbeitswelt an. Sein bekanntester Gedichtband „Ein Direktor geht vorbei“ erschien 1973. In seinen „Ruhrpottogrammen“ brachte Küther gesellschaftliche Widersprüche und menschliche Liebenswürdigkeiten in breitestem Revierdeutsch auf den Punkt. Mit ihm, so schreibt Volker W. Degener vom Verband deutscher Schriftsteller NRW in seinem Nachruf, „geht eine eindrucksvolle Literaturgattung zu Ende“.