Ältere Menschen haben zunehmend bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das zeigen neue Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA), die dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) vorliegen. Der Anteil der Arbeitnehmer mit einer sozialversicherungspflichtigen Stelle hat sich danach in der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen in knapp fünf Jahren um mehr als zehn Prozentpunkte erhöht.
Seit Anfang 2007 kletterte ihre Beschäftigungsquote von 18,2 Prozent auf einen neuen Höchststand von 28,3 Prozent. Die Statistik wird vierteljährlich aktualisiert und reicht nun bis September 2011. Allein im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2010 legte die Quote damit um 3,4 Prozentpunkte zu. Auch die absolute Zahl der Beschäftigten steigt in dieser Altersgruppe inzwischen kräftig an. Sie kletterte laut BA bis September 2011 auf 1,32 Millionen. Das waren 13,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und sogar 70 Prozent mehr als Anfang 2007. Die Beschäftigungsquote gilt als Schlüsselgröße für die Diskussion über die Rente mit 67. Die SPD hatte zu Jahresbeginn die Forderung erhoben, die Erhöhung des Rentenalters auf Eis zu legen, solange nicht mindestens jeder Zweite über 60 eine sozialversicherungspflichtige Stelle hat. Diese Hürde gilt allerdings als schwer überwindbar. Nach einer Analyse der Arbeitgeber-Bundesvereinigung BDA sind unter den insgesamt 4,67 Millionen 60- bis 64-Jährigen Einwohnern in Deutschland allein rund 500.000 Beamte und Selbstständige, die gar keine sozialversicherungspflichtige Stelle anstreben.