Ulli im Glück-Die phantastische(n) Geschichte(n) des talentierten Mr. Ulli Lommel
ULLI IM GLÜCK
heißt das Buch von Uwe Woitzig über den deutschen Hans im Glück, das Beinahe-Christkind Ullrich Manfred Lommel, Schauspieler, Regisseur, Autor und nimmermüder Bravo-Boy des Monats. Allen die das auch sind oder sein möchten, außer dem letzteren natürlich, erlaube ich mir, dieses Büchlein wärmstens zu empfehlen. Mit diesem Buch machen Sie Karriere. Es ist ein guter Ratgeber. Es steht darin, worauf es ankommt. Warum ich es empfehle, darauf komme ich später noch einmal zurück.
Mr. Lommel, wie ihn der Autor nennt, hat mit Daniel Kübelböck den schlechtesten, deutschen Film aller Zeiten gemacht, in dem mitzuwirken ich ebenfalls die Ehre hatte. Das ist ein Rekord, den die beiden so schnell nicht mehr loswerden. Kübelböcks Fan-Gemeinde war damals zunächst sehr einfach strukturiert. Es gab die absoluten Kübelböck-Hasser und die absoluten Kübelböck-Verehrer, eigentlich nur zwei Lager. Bei Mr. Lommel ist das etwas anders. Die ganze Welt liebt Ulli Lommel, mag ihn irgendwie, man kann ihm ja nie böse sein, weil er die klassische „Everybodys-Darling“-Attitüde und damit verbundene, nonchalante Lebenseinstellung repräsentiert, was der Autor sehr schön klar macht.
Dann ist da ein kleiner Teil von „Lommel-Geschädigten“ und solchen, die von Ulli menschlich enttäuscht wurden, zu denen offenbar auch der Autor zählt. Gott sei Dank, denn das macht ihn manchmal richtig schön bissig und das Buch so recht unterhaltsam. Es gibt, das darf ich an dieser Stelle als Insider bestätigen auch Leute, die richtig gutes, eigenes, sauer verdientes Geld mit Mr. Lommel verspielt haben. Verspielt ist der richtige Ausdruck. Oder verzockt. Wie zum Beispiel der verstorbene Peter Schamoni, der den Film „Daniel – der Zauber“ auf Teufel komm raus produzieren wollte, weil ihn Mr. Lommel so geschickt eingewickelt hatte und vor der Kamera in Szene gesetzt hatte, und damit eine halbe Million in den Sand setzte. Doch die Geschädigten hassen heute ihren betagten Bravo-Boy nicht mehr, irgendwie verzeihen sie ihm immer wieder, sie neigen eher zu Selbstvorwürfen (Unser Ulli! So ist er halt! Was will man da machen!?) als zu Rachegedanken (dabei sollte ihm ruhig mal einer voll in die Schnauze hauen).
Dann ist da das große Heer der nicht nur menschlich, sondern auch professionell „Lommel-Enttäuschten“ von Europa bis Amerika und wieder zurück, zu dem auch ich zähle. Ich kenne ihn allerdings schon seit dem Frühjahr 1968. Bald 50 Jahre! Merkwürdigerweise habe ich dieses windige Bravo-Boy-Bürschchen, das damals als lächerliche Alain-Delon-Kopie über die Straße stolzierte, auf der ich dann von ihm erschossen wurde und mit dem lächerlichen Ausruf „Oh, boy!“ vor der Kamera sterben durfte, vom ersten Tag an durchschaut: ein immer leicht overdresster Windhund und Angeber, Trittbrettfahrer und Nassauer. Ich habe versucht all das in das „Oh, boy!“ hineinzupacken. Es ist der einzige gewollte Lacher in dem zweitschlechtesten Film der Welt „Liebe ist kälter als der Tod“ von Rainer Werner Fassbinder, wenn der Motorradpolizist Rudolf Waldemar Brem damit sein Leben aushaucht. Er funktioniert jedes Mal. Dieser Insiderwitz war von Fassbinder absolut so gewollt und hat sich auch tatsächlich auf den Bravo-Boy bezogen. Wir haben uns beim Drehen schon das Lachen kaum verkneifen können und Ulli hat den Witz bis heute nicht verstanden, geschweige denn auf sich bezogen. Fassbinder hat ihm nämlich großkotzig von einem Film-Zitat aus „Machine Guns“ mit James Cagney als gemeingefährlichem Muttersöhnchen erzählt.
Bestätigen und ergänzen kann ich als Insider die Ohrfeigen-Anekdote zu dem Fassbinder-Western „Whity“. Die Liebe Fassbinders zu Ulli war inzwischen irgendwie erkaltet, um nicht zu sagen, „kälter als der Tod“ geworden. Damals fing Fassbinders Neigung, Schauspieler zu demütigen, an, Form anzunehmen. Harry Baer und Ulli Lommel, im Film zwei Brüder mussten sich Wimpern und Augenbrauen bleichen und ein afroamerikanisches Lockenköpfchen verpassen lassen, gerade die beiden, die mit ihren Haaren immer besonders eitel waren. Sie sahen aus wie Albinos. Günter Kaufmann wurde ausgepeitscht und Ulli Lommel bekam in einer einzigen Einstellung etwa 20 echte Knallohrfeigen und wenn es nicht richtig geknallt hat, wurde wiederholt. Es gab etwa auch 20 Wiederholungen, ganz ungewöhnlich bei Fassbinder, der solche Sachen 1:1 zu drehen pflegte. Ulli musste an die 400 echte, schallende Ohrfeigen erdulden und schuld daran war eigentlich nur seine Ehefrau und Filmpartnerin Katrin Schaacke, die zwangsläufig etwas gehemmt immer nur mit halber Kraft schlug, aber es sollte und musste klatschen. Also wurde bis zum Erbrechen wiederholt. Ulli hatte ein Schädel-Hirn-Trauma weg als Strafe für seine Hetero-Sexualität. Am Ende lagen sich die beiden tränenüberströmt in den Armen. Harry Baer zog es daraufhin vor, die Seiten zu wechseln und wurde schwul. Ein braver Gefolgsmann.
Als Mitwirkender in den beiden schlechtesten Filmen der Welt werden Sie, geneigter Leser, verstehen, dass die Lektüre des Buches für mich Therapie und geradezu Balsam auf meine wunde Seele war. Daher empfehle ich es wärmstens, wenn Sie ähnlich krumme Erfahrungen mit Lommel gemacht haben wie ich. Es war natürlich auch eine recht unterhaltsame Therapie – dieses Buch. Es liest sich einfach sehr gut. Schreiben kann er, der Woitzig. Und er entlarvt endlich mal Ullis Autobiographie „Die Zärtlichkeit der Wölfe“ als Machwerk, in dem kaum etwas der vollen Wahrheit entspricht. Die Vermutung liegt einfach nahe, aber beweisen kann man es ihm leider nicht. Es war ja vor langer, langer Zeit oder in Amerika und die betroffenen Zeitgenossen leben heute alle nicht mehr: Romy Schneider, Elvis Presley, Orson Welles, Truman Capote, Jacky Onassis, Fassbinder – ein einziges Rio-das-Mortes-Totenfest
Warum es auch noch ein wertvoller Ratgeber wie oben angedeutet sein soll!? Nun, machen Sie es exakt so wie Mr. Lommel! Stellen Sie sich vor einen Spiegel, befinden Sie, dass Sie gut aussehen und schmeißen Sie die Schule hin. Dann nichts wie rein in die nächste Schauspielschule. Es muss natürlich eine namhafte Schule sein. Keinen Kontakt zu Mitschülern, das ist unter Ihrem Niveau. Draußen in der Welt versuchen Sie jedermanns Liebling zu sein, reden Sie nur unverbindliches, oberflächliches Zeug und geben Sie an, was das Zeug hält, knüpfen sie in erster Linie nur Kontakte zu Leuten mit Namen oder die schon was sind und machen Sie ihren Mitmenschen unentwegt Hoffnungen auf Geld, Erfolg, Macht und Ruhm und schmieden Sie unentwegt hochtrabende Pläne. Die anderen müssen Ihnen folgen, nicht umgekehrt. Stapeln Sie so hoch wie Sie können. Vermeiden Sie auf jeden Fall so etwas wie Loyalität, auch nicht innerhalb der Familie! Wedeln Sie nur lange genug mit der Wurst an der Angel wie der Wurstangelhansel, dann wird auch aus Ihnen ein Hans im Glück oder ein neuer Bravo-Boy. Schüren Sie ganz infam Hoffnungen bei Ihren Mitmenschen und ich garantiere, es wird ein neuer Ulli Lommel aus Ihnen. Wedeln Sie nur lange genug mit der Wurst! Die Leute greifen automatisch danach. Uwe Woitzig zeigt Ihnen in seinem Buch „Ulli im Glück“ wie es geht – reich und berühmt zu werden.
Rudolf Waldemar Brem
Taschenbuch:
http://www.amazon.de/Ulli-Gl%C3%BCck-phantastische-Geschichte-talentierten/dp/150075059X/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1443969250&sr=8-8&keywords=uwe+woitzig
eBook:
http://www.amazon.de/Ulli-Gl%C3%BCck-phantastische-Geschichte-talentierten-ebook/dp/B00MI6BN9Q/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1443969250&sr=8-10&keywords=uwe+woitzig
Uwe Woitzig ist ein studierter Jurist, Ex-Bankier und Börsenkaufmann.
Er war u.a. Eigentümer einer deutschen Privatbank, geschäftsführender Gesellschafter eines internationalen Brokerhauses mit Sitz in München, New York, Chicago und Monte Carlo, Gründungsgesellschafter eines bayerischen Privatfernsehsenders sowie Vize-Präsident der European Heritage Foundation.
Seit vielen Jahren arbeitet er als Referent und freier Autor, der u.a. den Bestseller „Hofgang im Handstand“ geschrieben hat.
Mehr über ihn, seine Medienpräsenz (u.a. als Gast bei „Markus Lanz“ und „Plasberg persönlich“) und seine Bücher auf seiner Homepage:
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