Wie Phoenix aus der Asche: Wiedereröffnung der Villa Taranto am Lago Maggiore im März 2013

Der berühmte Botanische Garten in Verbania-Pallanza hat die Windhose im August 2012 überlebt und steht nach Aufräumarbeiten in den Startlöchern für die neue Saison

 16 Hektar groß und über 20.000 Pflanzenarten, darunter Eukalyptus, Azaleen, Magnolien und Kamelien: der Park der Villa Taranto am Lago Maggiore zählt zu den bedeutendsten Botanischen Gärten der Welt. 1931 begann der schottische Kapitän Neil McEacharn mit seiner Gestaltung – natürlich im englischen Stil! Aber auch italienische Elemente wie Statuen, Brunnen und Terrassen gingen in die Anlage ein. Dem herrlichen Zusammenspiel von botanischen Schätzen und Gartenarchitektur bereitete eine zerstörerische Windhose am Abend des 25. August 2012 ein jähes Ende. Binnen drei bis vier Minuten war die Arbeit und Pflege von 80 Jahren zunichte gemacht, die Villa Taranto blieb bis auf weiteres geschlossen. Umso erfreulicher ist da die Nachricht, dass die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten erfolgreiche Früchte getragen haben und Besucher ab dem 16. März 2013 erneut willkommen sind.

Dieser Termin stand anfänglich alles andere als fest. In einer Erklärung seitens der Parkleitung heißt es, dass die ununterbrochenen Säuberungsarbeiten über einen Zeitraum von 170 Tagen unerwartet positive Resultate erzielt hätten. Denn das Ausmaß der Katastrophe war enorm. Mit 77 mm Starkregen und einer Windgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h hatte der Tornado (F1/F2 Fujita-Skala) in kürzester Zeit alles zerstört, was auf seinem Weg lag. Dazu kam ein kurzer, aber heftiger Hagelschauer. Nach dem Unheil glich der Garten der Villa Taranto einer Mondlandschaft, bedeckt von einem dichten Teppich aus kaputten Pflanzen. Von den 8.500 Bäumen des Parks wurden rund 300 Nadel- und Laubbäume mit einer Höhe zwischen 15 und 30 m entwurzelt. Darüber hinaus wurden hunderte Pflanzen ausgerissen, darunter die für diesen Landstrich typischen Rhododendren und Kamelien. Weitere nennenswerte Schäden sind an verschiedenen Lauben, Trockenmauern und Brunnenbecken entstanden und auch die Weg- und Pflanzenbeschilderung wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Der neuen Saison blickt die Parkleitung nach der arbeitsintensiven Schließungsphase jetzt optimistisch entgegen – schließlich zählt die Villa Taranto bei Touristen und Anwohnern zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten am Lago Maggiore. Ein erstes Highlight erwartet die Besucher wie immer Ende April mit den Tulpenwochen vom 15. bis 30.04.13 (Settimana del Tulipano). Der Botanische Garten erstrahlt dann in den schönsten Farben, besonders eindrücklich ist das Tulpenlabyrinth mit mehr als 65 Tulpenarten und über 20.000 Blütenkronen. Die schwarze Queen of Night und die gewaltige Big Chief zählen zu den begehrtesten Vertreterinnen. Zwei weitere Höhepunkte sind die Blütezeit der Seerose Victoria Cruziana (Mitte Juni bis Ende Oktober) und die Dahlienausstellung (Mostra delle Dahlie) Ende Juli bis Ende Oktober. Die Victoria Cruziana kommt eigentlich aus Südamerika (Amazonas, Paranà) und gilt als Königin der Wasserpflanzen. 1956 hat sie eine neue Heimat im Gewächshaus der Villa Taranto gefunden. Während ihrer größten vegetativen Tätigkeit von Juni bis Juli erreichen ihre Blätter einen Durchmesser von zwei Metern. Ihre Blüten duften nach Ananas und wechseln die Farbe von weiß über rosafarben bis hin zu rot. Bunt geht es auch bei den Dahlien zu, wenn die 1700 Pflanzen (mehr als 350 Arten) in Blüte stehen. Im Dalienlabyrinth bekommt man von ganz klein bis ganz groß alles zu sehen: während die pomponförmigen Blütenköpfe von Little William teils noch nicht einmal einen Durchmesser von 5 mm erreichen, sind die Blüten von Emory Paul mit stolzen 25 cm dabei!

Viele weitere Informationen zu den Preisen, Öffnungszeiten und zur Geschichte des Botanischen Gartens finden Sie unter www.villataranto.it.