Wie gehen Einbrecher vor und woran scheitern sie?

 

Die Einbruchzahlen steigen wieder. Das spiegelt sich aktuell auch in der erhöhten medialen Aufmerksamkeit wider. Tagesschau-Ticker, Radio-Interviews, Aktionstage der Polizei – Einbruchschutz ist ein Thema, mit dem sich die Menschen wieder befassen. Noch immer geschieht alle 7 Minuten ein Einbruch.

Doch wie gehen EinbrecherInnen eigentlich vor? Woran scheitern sie? Und wie kann ich mich schützen?

Die allermeisten EinbrecherInnen hebeln einfach mit einem Schraubenzieher an Fenstern oder Türen. Etwa 70 Prozent, so die Kölner Studie, nutzen diesen Modus operandi. Ungesicherte Fenster und Türen sind auf diese Weise in wenigen Sekunden geöffnet.
Ins Glas ein kleines Loch zu schlagen, trauen sich immerhin knapp 7 Prozent der TäterInnen, um dann die Hand durchzustecken und den Griff von innen zu entriegeln.

Und was ist mit Bohren, Picken, Ziehen und sonstigen Methoden, um den Profilzylinder der Tür zu knacken? Alles eher selten, weil es für die meisten EinbrecherInnen zu kompliziert, zur teuer und zu auffällig ist.

Übrigens: 9 Prozent der EinbrecherInnen haben richtig Glück. Sie finden ein gekipptes Fenster.

Sicherheitstechnik schützt

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Fast jeder zweite Einbruch bleibt inzwischen im Versuch stecken. Denn: Die wenigsten EinbrecherInnen sind hoch ausgerüstete „Profis“ – die meisten Langfinger sind Gelegenheitstäter, die einfach nur einen Schraubenzieher mit dabei haben. „Schnell rein, schnell raus“, so lautet die Devise. Wer EinbrecherInnen aufhalten will, muss ihnen etwas nehmen, das sie nicht haben: Zeit. Das Risiko für sie, entdeckt zu werden, steigt mit jeder Sekunde – sie brechen die Tat ab.

Und dabei spielt die verbaute Sicherheitstechnik eine große Rolle. Laut Kölner Studie scheitern die TäterInnen in 46 Prozent der Fälle an Haus- und Wohnungstüren, weil sie auf eine Mehrfachverriegelung, Zusatzschlösser, Querriegel, ein massives Türblatt und gesicherte Profilzylinder stoßen. In 44 Prozent der Fälle setzen Pilzkopfzapfenbeschläge, abschließbare Fenstergriffe, Aufschraubsicherungen und Schutzstangen an Fenster und Fenstertüren EinbrecherInnen ein unüberwindbares Hindernis entgegen. 10 Prozent der Langfinger ließen aufgrund einer vorhandenen Einbruchmeldeanlage von ihrem Vorhaben ab.

Und auch eine gut funktionierende Nachbarschaft kann EinbrecherInnen den Tag vermiesen. Denn ein gut vernetztes Wohnumfeld erhöht die soziale Kontrolle und damit das Entdeckungsrisiko für die TäterInnen.

Sicherheit Schritt für Schritt

EigentümerInnen und MieterInnen können in drei Schritten Haus oder Wohnung vor EinbrecherInnen sicherer machen.
Schritt 1 – Sicherheitsberatung bei der polizeilichen Beratungsstelle:

Die polizeilichen FachberaterInnen informieren zu Täterarbeitsweisen, richtigem Verhalten und sinnvoller Sicherheitstechnik.

Schritt 2 – Umsetzung der polizeilichen Empfehlungen:

Fachbetriebe, wie die Mitglieder einer „Zuhause sicher“-Schutzgemeinschaft, sind in der Lage, für den fachgerechten Einbau geprüfter Sicherheitstechnik zu sorgen und die Empfehlungen der Polizei technisch umzusetzen.

Schritt 3 – Übergabe der Präventionsplakette:

Wer schließlich das eigene Zuhause mit einbruchhemmender Sicherheitstechnik und Rauchmeldern gemäß Bauordnung ausgestattet, eine gut lesbare Hausnummer an der Hauswand angebracht und ein Telefon am Bett platziert hat, kann die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Zudem gewähren die im Netzwerk „Zuhause sicher“ engagierten Versicherer einen Nachlass in der Hausratsversicherung.

Mehr Informationen zu Täterarbeitsweisen, Schwachstellen am Gebäude, sinnvoller Sicherheitstechnik und richtigem Verhalten bieten die Polizeilichen Beratungsstellen deutschlandweit kostenlos und kompetent.
www.zuhause-sicher.de/beratungsstellensuche
Für eine erste Einschätzung der Sicherheit des eigenen Zuhauses gibt der „Zuhause sicher“-Einbruchschutzkompass Hilfestellungen.
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz-kompass