Westerwelle besorgt über Entwicklung in Ägypten

Außenminister Guido Westerwelle (FDP), der Anfang der Woche erst in Ägypten war, hat sich „sehr besorgt“ über die jüngsten Entwicklungen in dem Land geäußert. „Wir beobachten das sehr genau und werden darauf drängen, dass die Zusagen eingehalten werden, die der Militärrat zur weiteren Demokratisierung in den Gesprächen mit mir gemacht hat“, sagte Westerwelle der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). Es sei sehr wichtig, dass der Fahrplan für die Übergabe der Verantwortung in zivile Hände eingehalten werde und dass die Gründe für die jüngste Gewalt aufgeklärt werden, so der Außenminister weiter.

In Ägypten kam es nach den tödlichen Krawallen am Rande eines Fußballspiels in der Nacht zum Freitag zu landesweiten Ausschreitungen. Wie das ägyptische Staatsfernsehen berichtet, wurden bei Protesten in der Stadt Suez zwei Demonstranten getötet. Mindestens 30 weitere Menschen seien bei den Zusammenstößen mit der Polizei verletzt worden. In der Hauptstadt Kairo wurden bei Protesten auf dem Tahrir-Platz bis zu 600 Personen verletzt. Sicherheitskräfte waren mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Demonstranten vorgegangen, die das Innenministerium stürmen wollten. Die Demonstranten werfen dem regierenden Militärrat vor, nichts gegen die Ausschreitungen bei einem Fußballspiel am Mittwochabend unternommen zu haben, bei denen mehr als 70 Menschen getötet wurden.