Die mittelständische Schreiner Group in Oberschleißheim begeistert Kunden in aller Welt mit aufsehenerregenden Neuheiten rund um Etiketten. Als Entwicklungspartner namhafter Konzerne konnte sie seit der Jahrtausendwende ihren Umsatz verdoppeln. Mit 750 Mitarbeitern wurden im vergangenen Jahr 120 Millionen Euro erwirtschaftet. Was macht Schreiner anders?
Helmut Schreiner ist geschäftsführender Gesellschafter der Schreiner Group GmbH & Co. KG
Oberschleißheim. Im Interview berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Helmut Schreiner über werteorientierte Unternehmensführung jenseits von Wachstumswahn und Managementkennzahlen.
Herr Schreiner, Ihr Unternehmen feiert aktuell sein 60jähriges Bestehen. Wie erklären Sie sich den langjährigen Erfolg?
In einem Familienunternehmen gibt es immer einen Verantwortlichen, dessen Existenz eng mit dem Unternehmen verknüpft ist. Naturgemäß ist dieser mit einem besonderen Willen zum Durchhalten und der Fähigkeit zum sorgsamen hausväterlichen Wirtschaften ausgestattet. Diese guten Tugenden müssen gepflegt werden und dürfen nicht übertriebenem Ehrgeiz oder Großmannsucht zum Opfer fallen. Ein werteorientiertes Unternehmen hat hier große Chancen, Linie zu halten.
Was verstehen Sie unter Werteorientierung?
Ich bin der festen Überzeugung, dass es in der Regel die von allen Menschen geteilten Werte sind, die ein Unternehmen stark machen. Daher sind unsere Werte auch unsere Wurzeln. Wenn ein Baum nach oben wachsen will, müssen in gleicher Weise die Wurzeln an Tiefe gewinnen. Sonst hält der Baum keinen Sturm aus.
Welche Werte hat die Schreiner Group kultiviert?
Die prägenden Unternehmenswerte der Schreiner Group sind Innovation, Qualität, Leistungskraft und Freude. Interessant ist dabei die inhaltliche Darstellung zu den Werten. So definieren wir Innovation als „Freiheit des Denkens“. Das bedeutet, es wird von jedem erwartet, sich mit seinem Verstand einzubringen. Dazu wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess gelebt. Im vergangenen Jahr kamen rund 8.200 Verbesserungen zur Umsetzung, die alle von den Mitarbeitern erdacht wurden.
Bei Ihnen spielt buchstäblich jeder Mitarbeiter eine Hauptrolle?
Ich halte viel davon, die Menschen groß zu machen. Sie auf ihre Arbeit und ihren Beitrag stolz zu machen. Deshalb stellen wir im Unternehmen die großen Ziele dar. Diese werden dann bis auf einzelne Maßnahmen heruntergebrochen, und jeder einzelne weiß dann, an welchen großen Zielen er mitwirkt.
Wie definieren Sie Arbeit?
Insgesamt ist ein richtiges Verständnis von Arbeit für den Erfolg eines Unternehmens von grundsätzlicher Bedeutung. Das heißt, Mitarbeiter erfolgreich machen, den Arbeitsplatz als ein Stück Heimat kultivieren und vor allem: Sinn stiften. Ohne Sinnhaftigkeit kann es kein wertehaltiges Unternehmen geben. Deshalb können Ergebnisse wie eine Umsatzsteigerung immer nur eine Folge richtigen Denkens und Handelns sein und dürfen nie ganz oben angesiedelt sein. Nach dem Motto: Ich will so und so viel Prozent Rendite erwirtschaften. Das ergibt doch keinen Sinn. Das qualitative und ganzheitliche Wachstum ist dagegen eine Riesenleistung.
Wie fördern Sie das Engagement Ihrer Mitarbeiter?
Wir schaffen kreative Freiräume, damit Ideen entstehen können. Gleichzeitig haben wir aber klare Regeln, denen unser Innovationsmanagement folgt. Damit diese Ideen dann in nachhaltige Erfolge verwandelt werden können, verlangt es viel Fleiß, Disziplin, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit. Deshalb kommen die allermeisten Produkterfindungen und technischen Innovationen von den Mitarbeitern selbst – von wem sonst? Natürlich bieten wir als lernendes Unternehmen auch ein riesengroßes Angebot an Weiterbildungsnahmen: 4.000 Fortbildungstage pro Jahr und jeden Monat 30 verschiedene Lehrgänge.
Wie positionieren Sie sich nach „draußen“ auf dem globalen Markt?
Wir haben auch hier unsere vier Unternehmenswerte als Linsensatz, unter dem wir alles betrachten und entscheiden. Unsere Positionierung lautet daher: Wir sind ein leistungsstarker, innovativer Qualitätslieferant, mit dem die Zusammenarbeit Freude macht. Darüber hinaus bieten unsere Spezialetiketten einen Zusatznutzen. Das jüngste Beispiel dafür ist das Nadelschutzetikett „Needle-Trap“. Oftmals verletzt man sich an ausgedienten Spritzen. Ein Etikett mit Kunststofffänger für die Nadel hilft, dies zu vermeiden.
Welche Vision verfolgt das Unternehmen?
Ich möchte die Mitarbeiter erfolgreich machen, ich möchte meinen Kunden weltweit das Beste liefern, ich möchte der Welt etwas geben. Wissen Sie, dann werden Sie irgendwann automatisch erfolgreich sein. Eigentlich ist es ganz einfach.
Weitere Informationen unter www.schreiner-group.de.
Der internationale Hightech-Mittelständler
Das Unternehmen wurde 1951 als Spezialfabrik für geprägte Siegelmarken gegründet. Bis heute befindet sich die inhabergeführte Schreiner Group zu 100 Prozent in Familienbesitz. Unter der Dachmarke agieren verschiedene Geschäftsbereiche, die auf spezifische Märkte und Kundenkreise ausgerichtet sind. Aufgrund dieser Teilmarktausrichtung bleiben die Segmente beweglich und leistungsstark. Neben dem Hauptwerk in Oberschleißheim und drei weiteren Produktionsstandorten im Norden von München hat Anfang 2008 eine weitere Produktionsstätte in den USA (Blauvelt, New York) den Betrieb aufgenommen. Weitere ausländische Produktionsstätten sollen folgen.
Weitere Informationen unter www.schreiner-group.de.
Kontakt:
Schreiner Group GmbH & Co. KG
Helmut Schreiner
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85764 Oberschleißheim
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