Werner Grohmann: Bloggen ist Blödsinn?

Werner Grohmann ist da ganz anderer Meinung. Der Mann, der schon mit Bill Gates auf einem Sofa gesessen hat, kennt sich aus. Seit gut 20 Jahren, begleitet er Firmen auf dem Weg zum „Unternehmen 2.O“. Wissen und Erfahrungen, die er nun auch mit „So werden Sie zum Content King“ in eine Buchform gebracht hat.

showimage Werner Grohmann: Bloggen ist Blödsinn?

Klaus Wenderoth: Herr Grohmann, stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch bitte kurz vor.

Werner Grohmann: Ich bin seit mittlerweile 20 Jahren als Unternehmensberater für deutsche und internationale Unternehmen tätig. Schwerpunkt dieser Beratungstätigkeit sind die Bereiche Vertrieb, Marketing und Business Development. In den letzten Jahren habe ich mich darüber hinaus mit dem Aufbau und Betrieb von Online-Portalen beschäftigt und dabei spielen die Bereiche Web 2.0 und Social Media in meinen Beratungsprojekten eine immer größere Rolle.

Klaus Wenderoth: Marcel Schlee, Social Media Experte behauptet: „Blogs werden Websites mittelfristig ablösen, da hier der Nutzen für die Besucher wesentlich höher ist.“ Teilen Sie diese Ansicht und wenn ja, warum?

Werner Grohmann: Ich bin mit solch radikalen Aussagen immer etwas vorsichtig. Ob und wann Weblogs traditionelle Websites ablösen werden, weiß ich nicht. Wie ich allerdings aus zahlreichen eigenen wie fremden Blog-Projekten weiß, eignen sich Weblogs ideal als Plattform für Online-Marketing und Online-Vertrieb, besonders wenn es um erklärungsbedürftige Produkte oder Dienstleistungen geht. Darüber hinaus lassen sich Blogs verhältnismäßig einfach zur Web 2.0- und Social Media-Schaltzentrale ausbauen, über die die wichtigsten Kommunikationskanäle „befeuert“ werden können.

Klaus Wenderoth: Weniger als 20% der Unternehmen in Deutschland haben einen eigenen Blog. Viele davon, werden entweder falsch geführt oder besitzen keinerlei Aktualität. Mit welchen Problemen haben diese Unternehmen beim Thema „bloggen“ zu kämpfen? Warum tun sich viele so schwer?

Werner Grohmann: Auf der Grundlage meiner Erfahrungen mit eigenen wie fremden Blog-Projekten würde ich die folgenden Hauptgründe für Schwierigkeiten beim Bloggen nennen:

Zu hohe Erwartungen: Ich erlebe immer wieder Blog-Projekte, bei denen die Betreiber davon ausgehen, dass sie innerhalb kürzester Zeit „Erfolge sehen“. Auf der anderen Seite benötigten selbst unsere mittlerweile erfolgreichen Blogprojekte mindestens neun bis zwölf Monate, bis wir unsere gesetzten Ziele (Traffic, Bekanntheitsgrad, Interaktion) erreichen konnten. Viele Blog-Betreiber haben da einfach zu wenig Geduld.

Keine Vision/Strategie: Ein Blog, bei dem der Besucher nicht auf den ersten Blick erkennt, welche Art von Informationen er erhält, bzw. mit wem er sich zu einem bestimmten Thema austauschen kann, wird keinen Erfolg haben. Blogs mit unzähligen, sich teilweise überlappenden Kategorien verwirren mehr als dass sie unterstützen und erreichen damit sicher nicht das Ziel des Betreibers.

Fehlende Zeit: Viele Blog-Betreiber unterschätzen schlicht den Aufwand, der notwendig ist, um einen Blog professionell zu betreiben. Alle paar Wochen mal einen Beitrag online stellen, bringt überhaupt nichts. Nur wer kontinuierlich Inhalte erstellt und veröffentlicht, wird mittelfristig erfolgreich sein. Doch das bedeutet Aufwand.

Keine Integration in Social Media und Web 2.0: Viele Blogs werden heute immer noch isoliert als reine „Internet-Tagebücher“ betrieben, ohne die Reichweite der sozialen Netzwerke zu nutzen, um Besucher auf den eigenen Blog zu „ziehen“.

Klaus Wenderoth: „Wenn schon einen Blog, dann doch bitte einen, der auch erfolgreich ist.“ Was aber macht einen erfolgreichen Blog aus und wie erreicht man dieses Ziel?

Werner Grohmann: Ich denke, die Kriterien für einen erfolgreichen Blog ergeben sich im Umkehrschluss, indem man die in der letzten Frage genannten Fehler vermeidet. Also sich ein Thema und eine Strategie überlegen, ein auch mittelfristig haltbares Konzept entwickeln, regelmäßig bloggen und Ausdauer zeigen.

Klaus Wenderoth: Welches Content Management System empfehlen Sie Ihren Kunden für einen Blog und warum? Auch wichtig: Mit welchen Anfangskosten sollte man für einen Blog rechnen?

Werner Grohmann: Ich denke mit WordPress steht ein mittlerweile sehr benutzerfreundliches und leistungsfähiges System zur Verfügung, das als Open Source-Software darüber hinaus auch noch kostenlos genutzt werden kann. Angeblich werden weltweit 40 Prozent aller Blogs mit WordPress betrieben, das sagt doch eine ganze Menge.

Ansonsten benötigt man eigenlich nur etwas Webspace bei einem Internet-Provider, den es heute für ein paar Euro pro Monat zu mieten gibt. Einige Provider bieten mittlerweile sogar eine automatische Installationsroutine für WordPress an, da ist das System dann in wenigen Minuten einsatzbereit und man kann loslegen.

Klaus Wenderoth: Zentraler Dreh- und Angelpunkt jedes Blogs sind die Inhalte, die darin den Besuchern und Lesern angeboten werden. Wie generiert ein Unternehmen immer wieder aktuellen, spannenden und nützlichen Content? Haben Sie vielleicht Beispiele aus Ihrer Praxis?

Werner Grohmann: Das Thema Inhalt spielt aber nicht nur bei Blogs eine Rolle. Qualitativ hochwertiger, attraktiver Content ist heute für jede Art von Web-Auftritt – Webseite, Blog, Online-Shop, etc. – von zentraler Bedeutung.

Und auch ein Engagement bei Facebook, Twitter, YouTube und Co. macht nur Sinn, wenn auch diese Profile und Seiten mit Inhalten versorgt werden. In meinem Fachbuch „So werden Sie zum Content King“ habe ich deshalb versucht, unabhängig von der Online-Präsenz Tipps und Ratschläge zu geben, wie es mit dem Thema Content klappen kann.

Klaus Wenderoth: Welche drei der häufigsten Fehler, sollte ein Blogbetreiber von Anfang vermeiden?

Werner Grohmann: Den Aufwand unterschätzen, sich keine Gedanken machen, wie er zu den Inhalten kommt, die er im Blog verbreiten möchte und den Blog losgelöst von seinen Web 2.0- und Social Media Aktivitäten betreiben.

Klaus Wenderoth: Was erwartet die Leser Ihres Buches und für wen dürfte Ihr Buch besonders interessant und hilfreich sein?

Werner Grohmann: Viele Unternehmen tun sich heute schwer, die immer größere Anzahl und Vielfalt an Möglichkeiten, die Internet, Web 2.0 und soziale Medien mittlerweile bieten, voll auszuschöpfen, weil die Inhalte fehlen.

Technisch oder organisatorisch ist es heute einfach, eine Webseite, einen Blog, ein Facebook-Profil oder einen YouTube-Kanal einzurichten, dazu genügen ein paar Mausklicks. Doch was passiert dann? In einer Zeit in der immer mehr Menschen sich fast ausschließlich im Internet über Firmen, Produkte und Dienstleistungen informieren und austauschen, kann es sich eigentlich kein Unternehmen mehr leisten, dort nicht vertreten zu sein.

Doch „vertreten sein“ bedeutet „kommunizieren“ und „kommunizieren“ bedeutet „Inhalte vermitteln“. Einer meiner Beraterkollegen Dr. Michael Kausch, sagte einmal in einem Vortrag so treffend: „Wer nichts zu sagen hat, wird auch nicht gehört.“ In meinem Buch gebe ich Tipps und Ratschläge aus meiner eigenen langjährigen Praxis als „Content Ersteller“, wie es gelingt, regelmäßig aktuelle, qualitativ hochwertige und attraktive Inhalte zu recherchieren, zu erstellen und zu kommunizieren.

Ich denke, dass jeder bzw. jede, die in einem Unternehmen dafür verantwortlich ist, dass dieses Unternehmen im Internet auch wirklich wahrgenommen wird, in meinem Buch den ein oder anderen hilfreichen Hinweis für seine eigene tägliche Arbeit finden wird.

Vielen Dank für die Einblicke Herr Grohmann!

Dieses und weitere Interviews finden Sie im „Expertenblog“ http://www.KlausWenderoth.de

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