pk) Herdecke, 04.09.2012 Jeder Mensch wünscht sich im Bedarfsfall die Unterstützung, die ihm die volle Teilhabe am Leben ermöglicht. Prinzipiell hat jeder Mensch eine solche Unterstützung auch verdient, denn unsere Kultur kann zu nichts anderem, als zur Nächstenliebe verpflichten. Aber wie sollen Hilfsbereite für Hilfsbedürftige da sein können, wenn es irgendwann zu viele sind, denen geholfen werden will?
Wenn man von dem ausgeht, was heute über die weiteren Entwicklungen der Zusammensetzung der Bevölkerung (in Deutschland) gesagt werden kann, werden in nicht so ferner Zukunft mehr alte und pensionierte Menschen auf Unterstützung und Rente angewiesen sein, als Menschen da sind, die im vollen Erwerbsleben stehen. Eine Situation, die ausdrücklich auch Folgen für die Altenpflege haben wird. Der Bedarf an gut ausgebildeten, examinierten Fach- und Hilfskräften wird in den kommenden Jahren ansteigen, das ist gewiss. Damit stellt sich unweigerlich die Frage danach, wie die benötigten Arbeitskräfte zu gewinnen und auszubilden sind.
Ralf Sprave, Gründer und Geschäftsführer eines großen Pflegedienstes im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel, setzt schon immer persönlich auf kontinuierliches Ausbilden künftiger Fachkräfte im eigenen Betrieb. Er geht mit stoischer Geduld und Weitsicht ans Werk, wenn er sagt: „Wir bilden schon in all den Jahren unseres Bestehens aus. Mit der Zeit ist so ein guter solider Anteil am Mitarbeiterstamm gewachsen und vor allem ein Umfeld, in dem man uns als Ausbildungsbetrieb kennt und wertschätzt.“
Die Erfahrung gibt ihm auch in diesem Jahr wieder Recht! Die diesjährige Absolventin der Ausbildung zur Altenpflegerin bestand die Prüfung in allen drei Bereichen (schriftlich, mündlich und praktisch) mit der Note Eins. Die nunmehr mit Bestnoten examinierte Altenpflegerin Stefanie H. steht bereits mitten im Leben, ist Mitte Dreißig und hat eine jugendliche Tochter. Ein Mensch wie sie startet die Ausbildung wohl überlegt, mitten im Leben. Besonders in den sozialen Berufen sind Umschulungen sogar besonders sinnvoll, denn bereits gesammelte persönliche Lebenserfahrungen ergänzen unmittelbar die Qualifikation im künftigen Beruf.
Das weiß man auch in der Agentur für Arbeit. Jährlich werden in Deutschland tausende von verschiedenen Kursangeboten zur Umschulung zur Altenpflegefachkraft finanziert. Bildungseinrichtungen, aber auch Pflege- und Krankenhausverbände sind mit am Ball, ebenso wie ambulante Pflegedienste wie der von Ralf Sprave. Die Nachfrage ist so deutlich angestiegen, dass die Umschulung Altenpflege in Deutschland mittlerweile zu den am häufigsten ausgewählten Umschulungsangeboten gehört.
In einem Internetforum beschreibt eine Altenpflegerin ihren Weg in den Beruf so: „Ich habe vor 8 Jahren im Alter von 42 Jahren noch eine Umschulung zur Altenpflegerin gemacht.Konnte nach Kinder Auszeit in meinen alten Beruf als Zahnarzthelferin nicht mehr zurück, weil ich lt. Aussage des Arbeitsamtes zu alt dafür war!! Wollte gerne wieder mit Menschen arbeiten u. bis heute macht es mir immer noch sehr viel Spaß.“
Bezüglich des Berufsbildes Altenpflege ist Lebens- und Berufserfahrung, in welchen anderen Bereichen auch immer, ein besonderes Qualitätsmerkmal. Menschen, die sich mitten im Leben für diesen prosperierenden Beruf entscheiden, treten mit anderer Willenskraft und stärkerer Empathie dort an, wo im Älterwerden unserer Gesellschaft neue, reizvolle Herausforderungen entstehen. Stefanie H. als frisch gebackene Altenpflegerin und Ralf Sprave als Geschäftsführer eines großen ambulanten Pflegedienstes haben das erkannt und leisten darum schon jetzt einen wichtigen Beitrag für die Welt von morgen.