Gasangriffe auf Geldautomaten gefährlich: neue Norm für ATM-Safes mit Gas-Schutz
Frankfurt – Okt. 2012. Mehr als 100 Sprengungen von Geldautomaten (ATM) gab es laut BKA-Statistik in den letzten fünf Jahren in Deutschland. Dazu kommen weitere Sprengversuche. Das verdeutlicht das enorme Risikopotenzial jeder einzelnen Explosion: Täter zerstören nicht nur den ATM-Safe, sie gefährden auch Menschen und Objekte in der gesamten Umgebung. Jetzt gibt es die Europäische Norm EN 1143-1 erstmals mit dem Zusatz „GAS“: Danach erteilt der European Certification Body (ECB) ein ECB-S-Zertifikat für ATM-Safes mit zusätzlichem Gas-Schutz.
Täter leiten Gas in den Innenraum ein
Medien berichteten in den letzten Monaten von aktuellen Angriffen auf Geldautomaten mit Gas. In Österreich kam es in den letzten Jahren sogar zu einer wahren Angriffswelle; auch Spanien, Italien, Dänemark, die Niederlande und andere Länder sind betroffen. Die Vorgehensweise ist ähnlich: Täter leiten Gas oder gasähnliche Gemische in die Geldautomaten ein und zünden sie über eine Fernzündung. Das führt zu einer Explosion, die den ATM-Safe komplett zerstört.
Erstmals Europäische Norm EN 1143-1 mit Zusatz „Gas-Schutz“
Seit diesem Jahr gibt es die Europäische Norm EN 1143-1 für ATM-Safes erstmals auch mit Gas-Schutz ab dem Widerstandsgrad II. Um eine ECB-S-Zertifizierung mit dem Zusatz „GAS“ nach dieser Norm zu erhalten, müssen Hersteller nachweisen, dass ihr Produkt die damit verbundenen Anforderungen erfüllt.
Tests simulieren Worst Case
Bei Tresortests durch unabhängige Laboratorien führen Spezialisten ein hochwirksames Gasgemisch in den Safe ein und bringen ihn zur Detonation. Anschließend nehmen sie eine Angriffsprüfung mit genau festgelegten Werkzeugen vor, um den verbleibenden Widerstandswert zu bestimmen. Die Prüfbedingungen sind authentisch und simulieren den Ernstfall. Um Worst-Case-Prüfbedingungen zu erreichen, positionieren die Tester u. a. Zünder und Behälter für die Gasladung nahe dem Mittelpunkt des Tresorinnenraums. Nur Tresore, die die Tests verschlossen überstehen, bekommen die ECB-S-Zertifizierungsmarke. Bei diesen Produkten können Anwender sicher sein, dass Täter auch mit einer Gasattacke nicht an das Geld gelangen.
Gasangriff gefährdet Passanten – hohe Sachschäden am Bankgebäude
Die große Gefahr beim Gasangriff ist nicht allein die Zerstörung des Tresors. „Umherfliegende Metallsplitter, Mauerstücke, Gebäudeteile oder Glasscherben von berstenden Fensterscheiben können Passanten treffen und schwer verletzen“, so Falko Adomat von der European Security Systems Association (ESSA). „Auch der Sachschaden am Gebäude der Bank kann erheblich sein – unter Umständen muss die Filiale für längere Zeit schließen. Mit nach der neuen Norm zertifizierten ATM-Safes können sich Banken nachhaltig vor potenziellen Gasangreifern schützen.“ Text 2.724 Z. inkl. Leerz.
Background ESSA/ECB-S
Die European Security Systems Association (ESSA) e.V. in Frankfurt ist eine neutrale Zertifizierungsstelle nach EN 45011. ECB-S ist die „Marke“ der ESSA. Gemäß ihrer Leitlinie „Qualität gibt Sicherheit“ garantiert die ESSA mit der ECB-S-Zertifizierungsmarke höchste Sicherheitsmerkmale nach den Europäischen Normen. Zurzeit sind rund 950 gültige ECB-S-Zertifikate im globalen Sicherheitsmarkt.
Foto: ESSA/ECB Abdruck honorarfrei – bitte nur mit Quellenangabe und in Verbindung mit Berichterstattung über ESSA/ECB-S.
Kontakt:
ESSA/ECB·S
Kerstin Wassermann
Lyoner Str. 18
60528 Frankfurt
069 6603 1456
kerstin.wassermann@ecb-s.com
http://www.ecb-s.com/
Pressekontakt:
mali pr
Eva Machill-Linnenberg
Schlackenmühle 18
58135 Hagen
02331 46 30 78
ecb-s@mali-pr.de
http://www.ecb-s.com/_rubric/index.php?rubric=DE+Presse+Aktuell