Welttierschutzgesellschaft zum Welt-Elefanten-Tag

Elefantenpatrouillen auf Sumatra – wirkungsvoller Schutz für Mensch und Tier

Berlin, 11. August 2014 – Mit technisch hoch ausgerüsteten Eliteeinheiten, einem umfassenden Informationsnetzwerk und dem verstärktem Einsatz von moderner Kriminaltechnik soll die skrupellose Elefanten-Wilderei und der illegale Handel mit Elfenbein weltweit bekämpft werden. Nach Darstellung der UN-Organisation CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) wurden im vergangenen Jahr 20.000 Elefanten in Afrika getötet. „Aber auch ihre asiatischen Artgenossen leben gefährlich“, sagte Projektleiterin Daniela Schrudde von der Welttierschutzgesellschaft in Berlin, anlässlich des Welt-Elefanten-Tages am 12. August.

So beklagte das UN-Welterbe „Tropical Rainforest Heritage of Sumatra“ in Indonesien einen erschreckenden Anstieg der Wilderei. In den ersten fünf Monaten 2014 fanden und zerstörten allein die Tierschützer der lokalen Gruppe HAkA in den drei Nationalparks auf der Insel 139 Schlingenfallen, mehr als im ganzen Jahr 2013. Etwa 2.000 asiatische Elefanten leben noch in freier Wildbahn. Sie werden gejagt, getötet oder gefangen, weil sie die Ernten der Bauern zerstören und oft auch deren Häuser. Durch die Abholzung der Regenwälder wurde in den vergangenen 25 Jahren auf Sumatra nahezu 70 % ihres natürlichen Lebensraums zerstört. Um den andauernden Mensch-Tier-Konflikt zu entschärfen werden sie von staatlichen Institutionen eingefangen, in so genannte „Elefant-Camps“ verfrachtet und gezähmt. Dort leben etwa 550 Tiere.

Zum Schutz des Sumatra-Elefanten – eine Unterart des asiatischen Elefanten – arbeitet die Welttierschutzgesellschaft eng mit der indonesischen Partnerorganisation Vesswic (Veterinary Society for Sumatran Wildlife Conservation) zusammen. „Um die wilden Elefanten in den Regenwäldern zu halten und die Konflikte zwischen Mensch und Tier zu minimieren, unterstützen wir ein wegweisendes Hilfsprojekt“, erklärte Daniela Schrudde. Die Partnerorganisation sorgt dafür, dass die in den Camps gehaltenen, gezähmten Tiere artgerechtes Futter bekommen, medizinisch versorgt und zu sogenannten „Patrouillen-Elefanten“ ausgebildet werden. Diese durchstreifen mit ihren Führern, den Mahouts, in kleinen Gruppen von zwei bis fünf Tieren die Grenzgebiete zwischen Naturparks und Farmland. Treffen die zahmen Elefanten auf ihre wilden Artgenossen, werden diese mit Feuerwerk und Lärm zurück in den Wald getrieben. Darüber hinaus spüren die Patrouillen illegale Holzfäller und Wilderer in schwer zugänglichen Gebieten auf. Seit dem Einsatz der „Naturschutz-Patrouillen“ sind die Übergriffe deutlich zurückgegangen.

Auf der Sitzung der ständigen Kommission von CITES im Juli präsentierten die an Elefanten-Schutzprogrammen, wie dem Überwachungsprogramm der illegalen Tötung von Elefanten (Monitoring the Illegal Killing of Elephants – MIKE), beteiligten Länder ihre nationalen Aktionspläne. In diesen werden technisch hoch ausgerüstete Patrouillen-Einheiten gefordert, ein weltweit umfassendes Informationsnetzwerk und der verstärkte Einsatz von forensischer Technik. CITES zufolge erzielten die nationalen Elfenbein-Aktionspläne bereits erste Ergebnisse. Seit Inkrafttreten der Pläne seien die Beschlagnahmen großer Mengen von Elfenbein klar angestiegen. Setzen die Länder ihre nationalen Programme nicht um, droht ihnen CITES mit Strafmaßnahmen.

In Afrika ist die Zahl der getöteten Elefanten gegenüber dem Vorjahr zwar ebenfalls leicht zurückgegangen, aber über einen Zeitraum von zehn Jahren geht der Trend CITES zufolge ständig nach oben. Hier stellt sich die Frage, ob tiergerechte Hilfsprogramme wie die Mahouts-Elefanten-Patrouillen auf Sumatra, von privaten Organisationen wie Vesswic und Welttierschutzgesellschaft unterstützt, nicht besser geeignet sind im Kampf gegen Wilderei und illegalem Elfenbeinhandel, als von Mammutbehörden geforderte hochgerüstete Elite-Einheiten und „high-tech“ Forensik.

Über Welttierschutzgesellschaft e.V.
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