Wasserstoff-Infrastruktur: Heinz-Werner Hölscher sieht Herausforderungen bei der Umsetzung

Der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur ist entscheidend für die Energiewende. Heinz-Werner Hölscher, Experte für nachhaltige Energieversorgung, beleuchtet die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Umsetzung.

Die Umsetzung einer flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur stellt Deutschland vor große Herausforderungen. Heinz Werner Hölscher aus Freiburg betont die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens: „Wir müssen jetzt die Weichen für ein zukunftsfähiges Wasserstoffnetz stellen. Das erfordert massive Investitionen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Versorgern.“ Der Experte sieht in regionalen Projekten wichtige Impulsgeber für den Infrastrukturausbau. Gleichzeitig mahnt er, die Akzeptanz in der Bevölkerung und der Industrie nicht zu vernachlässigen: „Nur wenn wir die Kunden und Menschen mitnehmen und die Vorteile einer Wasserstoffwirtschaft vermitteln, können wir die notwendigen Infrastrukturprojekte erfolgreich vor Ort umsetzen.“

Aktuelle Situation der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland

Die Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland steht noch am Anfang. Heinz-Werner Hölscher erläutert: „Derzeit existieren nur wenige reine Wasserstoffleitungen, hauptsächlich in industriellen Clustern und Pilotprojekten. Für eine flächendeckende Versorgung müssen wir das Netz fokussiert ausbauen bzw. bestehende Erdgasleitungen umrüsten.“ Der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch erhebliche Investitionen und eine langfristige Planung. In diesen Szenarien gilt es, wie auf Transportnetzebene vorgesehen, alle Kunden sowie die Infrastrukturen für Strom, Gas und Wasserstoff zu berücksichtigen.

Geplantes Wasserstoff-Kernnetz

Ein wichtiger Schritt ist die Planung des Wasserstoff-Kernnetzes. Laut den Fernleitungsnetzbetreibern soll dieses bis 2032 eine Länge von rund 9.700 Kilometern erreichen. Der Energieexperte kommentiert: „Das Kernnetz ist die Basis für eine bundesweite Wasserstoffversorgung. Es verbindet Produktions-, Import- und Verbrauchszentren und schafft die Voraussetzungen für einen funktionierenden Wasserstoffmarkt.“ Hölscher betont, dass das Kernnetz nur der Anfang sei und durch regionale Verteilnetze bis zum Kunden ergänzt werden müsse, um Wasserstoff verfügbar zu machen.

Regionale Initiativen und Pilotprojekte

Neben dem überregionalen Kernnetz sieht Heinz-Werner Hölscher großes Potenzial in regionalen Projekten: „Lokale Initiativen und Pilotprojekte sind wichtige Bausteine für den Markthochlauf für die Wasserstoffwirtschaft.“ Solche Projekte dienen als Katalysatoren für die regionale Wirtschaft und schaffen wertvolle Erfahrungen für den weiteren Ausbau. Sie zeigen, wie die Zusammenarbeit verschiedener Akteure funktionieren kann und welche Synergien sich ergeben.

Hölscher führt weiter aus: „Diese regionalen Projekte sind Reallabore für die Wasserstoffwirtschaft. Hier kann im kleineren Maßstab getestet werden, wie Produktion, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff optimal aufeinander abgestimmt werden können. Die Erkenntnisse aus diesen Projekten sind unschätzbar wertvoll für den optimierten Ausbau der Infrastruktur.“

Herausforderungen beim Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur nach Heinz Werner Hölscher

Der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Der Energieexperte identifiziert folgende Kernaspekte:

Technische Herausforderungen

Die Umstellung bestehender Erdgasleitungen auf Wasserstoff erfordert technische Anpassungen. „Wasserstoff stellt aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften andere Anforderungen an Materialien und Dichtungen“, erklärt Hölscher. „Zudem müssen wir die Kompressoren und Messeinrichtungen anpassen.“ Auch der Neubau von Wasserstoffleitungen stellt technische Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Effizienz. Die branchenweite Zusammenarbeit, wie beim Gasnetztransformationsplan, zeigt jedoch was bereits möglich ist und wo vor Ort gezielt noch Forschungs- und Entwicklungsarbeit oder eine technische Umrüstung nötig sind, um die bestmöglichen Lösungen zu finden.

Finanzielle und regulatorische Hürden

Die Investitionskosten für den Aufbau bzw. die Umrüstung der Wasserstoff-Infrastruktur sind erheblich. Heinz-Werner Hölscher betont: „Wir sprechen hier von Milliardeninvestitionen. Um diese zu stemmen, brauchen wir klare regulatorische Rahmenbedingungen und Fördermechanismen.“ Der Experte sieht die Politik in der Pflicht, verlässliche Bedingungen für Investoren zu schaffen und gleichzeitig die Kosten für die Verbraucher im Blick zu behalten. Hier gelte es, die richtigen Anreize zu setzen und die Finanzierung auf eine breite Basis zu stellen, so wie es derzeit für das Kernnetz diskutiert wird.

Der Energieexperte führt weiter aus: „Eine besondere Herausforderung liegt in der Schaffung eines internationalen und liquiden Markts für grünen Wasserstoff. Wir müssen Regelungen entwickeln, die einerseits Investitionen in die Erzeugung und Infrastruktur anreizen, andererseits aber auch einen diskriminierungsfreien Zugang für alle Marktteilnehmer gewährleisten. Dabei müssen wir auch die Interaktion mit dem bestehenden Erdgasmarkt berücksichtigen und Übergangslösungen schaffen, die beiden Systemen gerecht werden.“

Lösungsansätze und Zukunftsperspektiven

Trotz der Herausforderungen sieht Heinz-Werner Hölscher große Chancen in der Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur. Er skizziert folgende Lösungsansätze:
Schrittweiser Ausbau und Sektorenkopplung
„Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in einem schrittweisen Ausbau bzw. Umrüstung der Infrastruktur“, betont der Energieexperte. „Der Fokus auf industrielle Cluster und Regionen mit hohem Wasserstoffbedarf sowie der Anbindung an europäische und internationale Transportwege ist dabei ein Faktor.“ Gleichzeitig plädiert er für eine stärkere Sektorenkopplung: „Die Verknüpfung und aufeinander abgestimmte Planung von Strom-, Gas- und Wärmenetzen erhöht die Flexibilität und Effizienz des Gesamtsystems.“ Durch die intelligente Vernetzung verschiedener Sektoren könnten Synergien gehoben und die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoff-Infrastruktur verbessert werden.

Konkrete Maßnahmen für einen erfolgreichen Infrastrukturausbau sind laut Hölscher:

– Identifizierung von industriellen Clustern und Regionen mit hohem Wasserstoffbedarf als Startpunkte für den Ausbau
– Schaffung von Anreizen für Investitionen in die Wasserstoff-Infrastruktur, z. B. durch Förderprogramme und regulatorische Erleichterungen
– Ausbau von Kompetenzen und Netzwerken zum Wissensaustausch und zur Koordination der Aktivitäten

Internationale Kooperationen und Wasserstoff-Partnerschaften

Heinz Werner Hölscher sieht in internationalen Kooperationen einen wichtigen Baustein für den Erfolg der Wasserstoffwirtschaft: „Deutschland wird nicht in der Lage sein, seinen gesamten Wasserstoffbedarf selbst zu decken. Wir müssen Partnerschaften mit Ländern aufbauen, die günstige Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff haben und von denen gleichzeitig eine sichere und kostengünstige Versorgung zu unseren Nachfrageschwerpunkten möglich ist.“

Als Beispiel nennt er die trinationale Wasserstoff-Initiative 3H2 im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz, die den grenzüberschreitenden Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft vorantreibt. Solche Kooperationen seien wichtig, um gemeinsam Nachfragen grenzüberschreitend zu bündeln und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten sowie die Kosten für den Import von Wasserstoff zu senken.

Mögliche Formen der internationalen Zusammenarbeit sind:

– Bilaterale Partnerschaften mit Ländern, die ein hohes Potenzial für die Produktion von grünem Wasserstoff haben, z. B. durch günstige Bedingungen für erneuerbare Energien
– Multilaterale Initiativen zum Aufbau einer europäischen oder globalen Wasserstoffwirtschaft
– Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien
– Harmonisierung von Standards und Normen für den grenzüberschreitenden Transport und Handel von Wasserstoff

Innovative Speicherlösungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung von Speicherlösungen für Wasserstoff. Heinz-Werner Hölscher erklärt: „Um die schwankende Produktion aus erneuerbaren Energien auszugleichen, brauchen wir effiziente Speichermöglichkeiten für Wasserstoff. Hier besteht, wie erste Studien und Projekte zeigen, großes Potenzial in der Nutzung von bereits bestehenden Gasspeichern.“ Der Experte verweist auf Forschungsprojekte, die sich mit der Speicherung von Wasserstoff in porösen Gesteinsschichten oder in flüssiger Form befassen.

Ausblick und Fazit

Der Energieexperte ist überzeugt von der Schlüsselrolle der Wasserstoff-Infrastruktur für die Energiewende: „Der Aufbau einer leistungsfähigen und nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wenn wir die Herausforderungen gemeinsam angehen, können wir nicht nur unsere Klimaziele erreichen, sondern auch neue wirtschaftliche Chancen erschließen.“

Der Experte betont abschließend: „Die Zeit drängt. Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen, um die Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen. Das erfordert mutige Entscheidungen und Investitionen, aber es ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Energieversorgung der Zukunft. Und bietet gleichzeitig für deutsche Hersteller einen weltweiten Wachstumsmarkt.“

Heinz Werner Hölscher aus Freiburg sieht in der Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung: „Wir müssen die Kunden und Menschen mitnehmen und die Vorteile einer Wasserstoffwirtschaft vermitteln. Nur mit breiter Akzeptanz in der Bevölkerung können wir die notwendigen Infrastrukturprojekte erfolgreich umsetzen.“ Dazu gehöre auch eine offene und transparente Kommunikation über Chancen und Risiken sowie die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Planungsprozesse.

Insgesamt zeigt sich, dass der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur ein komplexes Unterfangen ist, das ein abgestimmtes Vorgehen aller Beteiligten erfordert. Mit den richtigen Weichenstellungen und einem klaren Bekenntnis zur Wasserstoffwirtschaft kann Deutschland jedoch eine Vorreiterrolle einnehmen und die Energiewende erfolgreich gestalten.

Quellen:

chemietechnik.de/energie-utilities/wasserstoff/plaene-fuer-ein-nationales-wasserstoff-netz-in-deutschland-341.html

tagesschau.de/wirtschaft/energie/wasserstoff-infrastruktur-investitionen-deutschland-100.html

bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/die-nationale-wasserstoffstrategie.html

dena.de/newsroom/publikationsdetailansicht/pub/dena-analyse-wasserstoff-und-gruene-gase/

ihk.de/freiburg/standortpolitik/wasserstoff-initiative-fuer-unternehmen-5587108

Heinz-Werner Hölscher ist Diplom-Ingenieur und EMBA mit fundiertem technischem und kaufmännischem Knowhow und Erfahrungen in den Infrastrukturbereichen Netze, Wärme und Erneuerbare. Er ist ein zielorientierter und motivierender Manager mit 23 Jahren P&L Verantwortung und Führungserfahrung in der Weiterentwicklung von Organisationen und Führungskräften.

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