München, 24. Juli 2013 – Der Körper besteht größtenteils aus Wasser, ohne Flüssigkeitsaufnahme verdurstet ein Mensch innerhalb weniger Tage. Wie der Wasserhaushalt des Körpers funktioniert und welche Aufgaben er erfüllt, erklärt Gesundheitsredakteurin Claudia Galler von jameda, Deutschlands größte Arztempfehlung ( http://www.jameda.de ).
Der Wasserhaushalt reguliert die Aufnahme und Abgabe von Wasser
Der Mensch besteht zum größten Teil aus Wasser. Bei Säuglingen beträgt der Wasseranteil 75 %, bei Männern sind es 60-65 %, bei Frauen 50-55 %. Wasser findet sich außerhalb und innerhalb der Zellen, alle Körperflüssigkeiten wie z. B. das Blut, die Lymphe und der Speichel bestehen u. a. aus Wasser. Innerhalb des Wasserhaushalts scheiden die Nieren Stoffwechsel- und Abfallprodukte aus, auch die Körpertemperatur wird durch die Abgabe von Flüssigkeit als Schweiß reguliert. Der Mensch nimmt Wasser etwa je zur Hälfte über Getränke und über feste Nahrung auf. Ausgeschieden wird der größte Teil als Harn, der Rest wird über die Schweißdrüsen und die Lunge abgegeben.
Wie das Durstgefühl entsteht
Ein Durstgefühl entwickelt sich schon, wenn der Wassergehalt im Körper um 0,5 – 3 % abnimmt. Sensoren im Gehirn und in den Nieren messen die Konzentration von Elektrolyten im Blut und außerhalb der Zellen. Nimmt ihre Konzentration zu, wird über das Hormon Adiuretin in den Nieren die Harnmenge reduziert, so dass mehr Wasser im Körper verbleibt, gleichzeitig entsteht ein Durstgefühl. Auch Messfühler am Herzen beeinflussen die Regulation des Wasserhaushaltes: Sinkt das zentrale Blutvolumen z. B. durch eine geringe Flüssigkeitszufuhr oder durch Blutverlust, scheiden die Nieren weniger Harn aus.
Empfohlene Trinkmenge von 1,5-2 Litern täglich
Der Körper muss pro Tag ein Minimum von 1,5 l Flüssigkeit zu sich nehmen, da ca. 0,9 l kontinuierlich verdunsten und etwa 0,6 l für die Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen und Abfallstoffen erforderlich sind. Der Wasserhaushalt kann also mit der empfohlenen Trinkmenge von 1,5-2 l und dem Wasseranteil aus der festen Nahrung optimal im Gleichgewicht gehalten werden. Ungesüßte Getränke wie Tees, Wasser oder Saftschorlen (3 Teile Wasser + 1 Teil Saft) sind geeignete Durstlöscher. Auch Obst und Gemüse wie Wassermelone, Orange und Gurke liefern reichlich Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte. Ohne Flüssigkeitszufuhr kann ein Mensch, je nach Umgebungstemperatur und körperlicher Anstrengung, nur etwa drei Tage überleben.
Besondere Vorsicht bei Durchfall, Erbrechen, Hitze und Sport
Fieber, Erbrechen und Durchfall rauben dem Betroffenen viel Flüssigkeit. Hier muss besonders bei Säuglingen und Kleinkindern auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr geachtet werden, da sie schnell austrocknen. Auch ältere Menschen geraten leicht in eine Austrocknung, da im Alter das Durstgefühl nachlässt. Während des Sports und bei Hitze gilt der Ratschlag, alle 15 Minuten 100-200 ml Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Was ist eine „Wasservergiftung“?
Eine „Wasservergiftung“ entwickelt sich, wenn extreme Mengen von mehr als fünf Litern Wasser in wenigen Stunden getrunken werden, wie es sich schon bei Sportveranstaltungen oder unvernünftigen „Wasser-Trinkwettbewerben“ ereignet hat. Der auftretende Natriummangel ruft dabei Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen hervor, Herzrhythmusstörungen und Nierenprobleme können auftreten. Im schlimmsten Fall kann eine Wasservergiftung zum Tode führen.
Bei Fragen zum Thema Wasserhaushalt im Körper sollten sich Patienten an einen Arzt wenden. Gut bewertete Ärzte finden Sie z. B. auf jameda ( http://www.jameda.de/aerzte/allgemein-u-hausaerzte/fachgebiet/ ).
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