Das Abitur eröffnet eine Vielzahl an Chancen: Allein in Deutschland umfasst das grundständige Studienangebot rund 9.000 Studiengänge an fast 400 Hochschulen. Und der Bewerbungsschluss am 15. Juli für den Studienbeginn zum Wintersemester (Studienstart im Oktober 2012) rückt täglich näher!
Doch diese Vielfalt an Angeboten stellt viele angehende Studierende auch vor die schier unüberwindbare Qual der Wahl: Ich wünsche ich mir, dass mein Studium inhaltlich interessant ist! Das Studium soll mich fordern, aber nicht überfordern! Ich hoffe, dass das Studium mir spannende und gut bezahlte Jobchancen eröffnet! Solche und ähnliche Wünsche für das Studium sammelt die Studienwahlexpertin Petra Murray, Gründerin der Internet-Talkshow Studienwahl.TV (www.studienwahl.tv) in ihren Gesprächen mit Abiturienten zum Thema Studienwahl.
Aber wie entscheidet man sich nun für den richtigen Studiengang? Malte Eilenstein, Geschäftsführer der Berliner Studienberatung planZ empfiehlt, die Suche nach dem passenden Studiengang bei sich selbst zu beginnen und sich zunächst über eigene Werte, Ziele, Motivation, Verhaltensweisen, Begabungen und Interessen zu befragen. „Für Ihre Studienwahl brauchen Sie eigentlich nur ein Instrument: Fragen. Denn eine Frage löst immer eine Reflektion aus. Sie können sich selbst Fragen stellen oder sich Fragen stellen lassen. Die Antworten sollten Sie diskutieren und dokumentieren ….“ schreibt Eilenstein im planZ-Ratgeber Studienorientierung und führt weiter aus: „Wer zu den hier genannten Punkten jeweils zwei oder drei konkrete Antworten finden kann, hat bereits den Grundstein für eine fundierte Berufs- und Studienwahl gelegt.“
Übrigens kann man sich von zahlreichen kostenlosen Online-Assessment-Tests bei der Beantwortung der Fragen unterstützen lassen, wie etwa dem Fachsimplertest auf Spiegel Online oder dem Borakel der Ruhruni Bochum.
Ebenfalls bietet der im April 2012 im Hogrefe Verlag erschienene Ratgeber in Buchform „Was soll ich studieren? – Alle Antworten für die richtige Studienwahl“ von Patrick Ruthven-Murray einen guten Einstieg, um sich grundlegend mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen.
Mit Hilfe des erarbeiteten Profils, kann man nun konkrete Berufs- und Studienfelder suchen. Hier bieten Gespräche mit Verwandten und Freunden, die mitten im Beruf stehen, eine spannende und praxisnahe Quelle. Weitere Informationsmöglichkeiten finden sich in den Studienberatungen der Hochschulen und den Berufsinformationszentren (BIZ) der Arbeitsagentur an, wobei man hier nach speziellen Beratungsmöglichkeiten für Abiturienten mit Studienwunsch fragen sollte! Auch die Tage der offenen Tür der Hochschulen oder die Lange Nacht der Wissenschaften sind als Informationsplattformen nicht zu verkennen.
Daneben gibt es zahlreiche Messen, auf denen Unternehmen und Hochschulen ihre Ausbildungsmöglichkeiten präsentieren, wie etwa die Einstieg Abi, die Studyworld, die Vocatium, etc. Und auch das Internet bietet Tausende von übersichtlichen Infoseiten an: Internetpräsenzen der Berufsverbände (z.B. die Verbandsseite der Ökotrophologen www.vdoe.de/berufsportraits.html), Youtube-Kanäle zum Thema Studium und Beruf (z.B. www.youtube.com/Studienberater) oder Karriereportale von Unternehmen (z.B. www.be-lufthansa.com). Dabei gilt es immer abzugleichen, ob die vorgestellten Berufe und Studienfächer dem persönlichen Stärken-Schwächen-Profil entgegenkommen.
Sind passende Berufs- und Studienfelder definiert geht es nun an die Suche nach geeigneten Studiengängen, die erstens inhaltliche und organisatorische Wünsche an das Studium bedienen können und außerdem gute Aufnahmechancen bieten (Stichwort: Numerus Clausus). Die umfassendste Datenbank für die Studiengangrecherche ist der Hochschulkompass (www.hochschulkompass.de), in dem alle Studiengänge in Deutschland erfasst sind. Dort können zunächst fachlich und geografisch passende Studiengänge ermittelt werden. Anschließend müssen die Seiten und ggf. auch die Studienberatungsstellen der entsprechenden Hochschulen konsultiert werden, um herauszufinden, welche Auswahlkriterien für Studienbewerber gelten.
Umfassende Hilfe bei der Studien- und Berufswahl bieten übrigens auch private Beratungsinstitute, deren Beratungsangebote allerdings kostenpflichtig sind, wie etwa die der Berliner Studienberatung planZ. Hier werden die Klienten von der Stärken-Schwächen-Analyse bis zur Wahl des passenden Studiengangs betreut.