Warum die Banken zukünftig bei der Finanzierung des Eigenheims geizen könnten

Berlin, 11.01.2011 Die Zinsen für einen Kredit zur Finanzierung Ihrer Traum-Immobilie sind derzeit traumhaft niedrig. Das könnte sich aber nach Ansicht der Bundesverbände in der Immobilienwirtschaft relativ schnell ändern. Die EU-Kommission scheint bestrebt, den europäischen Riesenmarkt für private Baufinanzierungen zu regulieren. Dies beunruhigt die Gemüter hinsichtlich deutlicher Einschränkungen bei der Kreditvergabe und eklatantem Preisanstieg von Hypothekendarlehen. Die Branche ist in heller Aufruhr.

Einerseits würden mit diesem EU-Richtlinienvorschlag die Rechte der privaten Kreditnehmer als Endverbraucher gestärkt z. B. durch flexiblere Kreditbedingungen und Ausweitung des Verbraucherschutzes. Angesichts der vergangenen Immobilienkrise wären das begrüßenswerte Veränderungen.

Andererseits jedoch müssten die Banken ihre Risiken senken. Dazu soll die Verschärfung der Eigenkapitalforderungen für Kreditinstitute (CRD IV Richtlinie) und die geplante neue Verschuldungsobergrenze für Banken (Leverage Ratio) dienen. Ein richtiges Dilemma wird befürchtet, denn gleichzeitig müssten genügend Darlehen für die besonders kapitalintensive Immobilienwirtschaft bereitgestellt werden.

Die Folge: Höhere Kosten durch weiteren Verwaltungsaufwand und eine gesetzliche Festschreibung von flexibleren Kreditbedingungen. Dies könnte das Ende des Kredites mit Zinsfestschreibung bedeuten. Damit käme es zu Marktpreisschwankungen und einem höheren Risiko für den Kreditnehmer durch die dann variablen Zinsen. Fazit: Die Immobilienfinanzierung würde kostspieliger als heutzutage.

Michael Kirchner, Top-Immobilien GmbH Berlin

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