Zum ersten Mal seit fünf Monaten gewinnt die FDP wieder leicht an Zustimmung. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage für das Magazin „Stern“ und den Fernsehsender RTL kletterte sie im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf vier Prozent. Es ist ihr bester Wert seit Anfang Oktober 2010.
Seit diesem Zeitpunkt war sie nicht über zwei oder drei Prozent hinausgekommen. Für die Union wollen erneut 36 Prozent der Wähler stimmen. Union und Liberale erreichen so zusammen 40 Prozent. Die SPD kommt zum fünften Mal in Folge auf 26 Prozent. Die Grünen fallen um einen Punkt auf 14 Prozent. Mit zusammen 40 Prozent liegen SPD und Grüne gleichauf mit den Regierungsparteien. Unverändert 9 Prozent der Stimmen kann die Linke einsammeln. Die Piratenpartei steigt in dem Wahltrend, der in der Woche vor der Saarland-Wahl erhoben wurde, um 1 Punkt auf 7 Prozent. Bei „sonstigen Parteien“ wollen 4 Prozent der Wähler ihr Kreuzchen machen. Forsa-Chef Manfred Güllner führt den Anstieg der FDP auf die Nominierung von Christian Lindner als Spitzenkandidat für die Wahl in Nordrhein-Westfalen zurück. Dem stern sagte er: „Während sich die FDP an der Saar zerfledderte, verschafft ihr der Lindner-Effekt bundesweit Auftrieb.“ Die Saarland-Wahl sei nichts als Stimmungstest für den Bund anzusehen. Der neue Bundespräsident Joachim Gauck erfährt weiter große Zustimmung. In einer „Stern“-Umfrage erklärten 68 Prozent der Bürger, sie seien mit ihm sehr zufrieden (21 Prozent) oder zufrieden (47 Prozent). Die Umfrage wurde am vergangenen Freitagabend nach Gaucks Antrittsrede durchgeführt. Mit Vorgänger Christian Wulff waren laut einer ähnlichen Umfrage drei Monate nach Amtsantritt Anfang September 2010 nur 41 Prozent der Bürger zufrieden.