Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kann sich nach dem Rücktritt von Gesine Lötzsch als Parteichefin eine Spitze auch ohne Beteiligung des Reformflügels vorstellen. Im Gespräch mit der „Zeit“ äußert sich Wagenknecht erstmals zur künftigen Parteiführung. „In der erweiterten Führung müssen sich die Flügel widerspiegeln“, sagte Wagenknecht.
„In der unmittelbaren Parteispitze wünsche ich mir aber Leute, die unser Parteiprogramm vertreten, und zwar angriffslustig und pointiert.“ Die Linke dürfe gegenüber der SPD nicht weichgespült erscheinen, sagte sie. Bisher galt der Reformer Dietmar Bartsch als aussichtsreicher Kandidat für die Parteispitze, die im Juni auf einem Parteitag in Göttingen neu gewählt wird. Wagenknecht sagte jetzt, es müssten „Gesichter aus dem Westen“ vertreten sein, dort habe die Partei zuletzt die meisten Stimmen geholt. Bartsch ist Bundestagsabgeordneter aus Mecklenburg-Vorpommern.