Vorsitzende des Kulturausschusses verteidigt Berliner Museums-Pläne

Die Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Monika Grütters, hat sich vehement für die umstrittene Umwidmung der Berliner Gemäldegalerie ausgesprochen: Die dort beheimatete Sammlung Alter Meister soll künftig in einer neuen Galerie auf der Museumsinsel gezeigt werden; in der bisherige Gemäldegalerie nahe dem Potsdamer Platz soll eine „Galerie des 20. Jahrhunderts“ entstehen. Grütters wirft den Kritikern dieses Projekts in einem Interview mit „Cicero Online“ „böse Polemik“ und durch keinerlei Tatsachen gedeckte Unterstellungen vor. „Da muss man sich auf einmal für etwas rechtfertigen, das nicht nur in bester Absicht, sondern vor allem in Folge längst bekannter Planungen angestoßen wird“, so die CDU-Bundestagsabgeordnete.

Nach einem Umbau der Gemäldegalerie zu einer „Galerie des 20. Jahrhunderts“ sei diese von ihrer Fläche her geeignet, sowohl die eigenen Sammlungen der Nationalgalerie als auch die dazu gehörigen Teile der Sammlung Marx aus dem Hamburger Bahnhof und die Sammlung Pietzsch auszunehmen: „Die gesamte Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts mit all seinen politischen und in der Folge künstlerischen Brüchen würde an ein und demselben Ort mit herausragenden Sammlungen erfahrbar und verstehbar werden.“ Die Angst der Freunde der altmeisterlichen Gemäldesammlung, ihre Lieblingsbilder „für lange Zeit nicht sehen zu können und später im Bode-Museum und einem Neubau in den Museumshöfen eine andere Hängung als die jetzige vorzufinden, ist sympathisch – berechtigt ist sie nicht“. Denn die Alten Meister seinen „fremd am Kulturforum, während die Museumsinsel ohne sie unvollendet bliebe“. Es wäre schön, so Grütters, „wenn einigen reichlich selbstgerechten Positionen wenigstens die Meinung internationaler Experten gegenübergestellt würde, die eine andere als die vermeintlich vorherrschende Haltung zeigen“.