Die Wanderausstellung über die erste Herzogin von Württemberg hat ihre Endstation erreicht und gastiert noch bis zum 06. Januar 2013 in Mantuas Herzogspalast
Nach der Ausstellung über Vincenzo Gonzaga I. und den Prunk seiner Macht, die in der ersten Jahreshälfte 2012 im Diözesanmuseum von Mantua zu sehen war, wird nun einem weiteren Mitglied der berühmten Adelsfamilie besondere Aufmerksamkeit geschenkt: seiner Vorfahrin Barbara Gonzaga (1455-1503). In Mantua geboren und aufgewachsen wurde sie 1474 als Ehefrau von Eberhard im Bart zur ersten Herzogin von Württemberg. Ganz in diesem Sinne lautet der Titel der Wanderausstellung Da Mantova al Württemberg: Barbara Gonzaga e la sua corte (Von Mantua nach Württemberg – Barbara Gonzaga und ihr Hof). In den vergangenen Monaten gastierte die Ausstellung bereits in Stuttgart, Kirchheim unter Teck, Böblingen und Urach – den Erinnerungsorten von Barbara. In Mantuas Herzogspalast, dem Palazzo Ducale, hat sie nun ihre Endstation erreicht und kann dort noch bis zum 06. Januar 2013 besucht werden.
Ausgestellt sind persönliche Gegenstände und Dokumente der einstigen Herzogin Barbara Gonzaga, die in Abgrenzung zu ihrer gleichnamigen Mutter auch Barbarina, also kleine Barbara genannt wurde. Kleidungsstücke und Schmuck, Münzen und Geschirr sowie Briefe und Bilder geben nicht nur Einblick in ein privates Leben und in eine beeindruckende Persönlichkeit, sondern auch in das kulturelle und politische Umfeld Barbarinas, konkret in verschiedene Fürstenhöfe ihrer Epoche zwischen Mittelalter und Neuzeit. Dr. Peter Rückert ist der Kurator der Ausstellung, die wie der reich bebilderte, ebenfalls von Peter Rückert bearbeitete Begleitkatalog zweisprachig, d.h. deutsch und italienisch gehalten ist. Die Ausstellungsräume sind drei Säle in der Corte Vecchia des Herzogsplastes. Der sogenannte alte Hof konnte vor Kurzem in Gänze und mit neuem Museumsrundgang wiedereröffnet werden – nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten infolge der schweren Erdbebenschäden im Mai 2012. Das Castello di San Giorgio mitsamt dem Hochzeitszimmer und die Corte Nuova bleiben dagegen vorerst geschlossen. Besucher müssen sich daher noch ein wenig gedulden und sich mit Fotografien begnügen, ehe sie Barbaras Abbild als junges Mädchen wieder ganz unmittelbar in Augenschein nehmen können – in der Camera degli Sposi im berühmten Freskenzyklus von Andrea Mantegna.
Die Zahl der Mitwirkenden an der Realisierung und Gestaltung der Ausstellung Da Mantova al Württemberg: Barbara Gonzaga e la sua corte ist groß. Namentlich beteiligt sind das Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart in Kooperation mit dem Consolato Generale d’Italia (Stuttgart), das Istituto Italiano di Cultura (Stuttgart), die Soprintendenza per i Beni Storici, Artistici ed Etnoantropologici (Mantova), das Archivio di Stato di Mantova, das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen, die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Weitere Informationen zur aktuellen Station der Ausstellung in Mantua sind unter www.turismo.mantova.it sowie www.mantovaducale.beniculturali.it zu finden.