Von der Leyen kritisiert Missbrauch der Zeitarbeit

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat den Missbrauch von Zeitarbeit kritisiert. „Zeitarbeit ist ein ganz wichtiger Faktor, um Auftragsspitzen abzufedern. Sie schafft kurzfristig Flexibilität. Sie ist aber nicht dazu da, um dauerhaft Löhne zu senken. Sie darf nicht feste Arbeit ersetzen“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende der Tageszeitung „Die Welt“ (Montag).

Die Ministerin will noch in dieser Legislaturperiode eine Regelung schaffen, damit Zeitarbeiter genauso bezahlt werden wie die Belegschaften der Firmen, in denen sie eingesetzt werden. „Es ist inakzeptabel, dass Mitarbeiter längerfristig ein und dieselbe Arbeit machen und es dafür unterschiedliche Löhne gibt“, unterstrich die Ministerin. Es sei ihre Aufgabe sicher zu stellen, dass Firmen faire Löhne zahlen: „Der Wettbewerb sollte über Service und die Qualität der Produkte stattfinden und nicht allein über Billigpreise“, sagte sie. Von der Leyen lehnte es allerdings ab, Unternehmen zu verpflichten, Männern und Frauen für gleiche Arbeit gleiche Löhne zu zahlen. „Löhne sind das ureigenste Geschäft von Gewerkschaften und Arbeitgebern“, sagte sie. Die Unternehmen müssten zuerst ihre Gehaltsstrukturen offenlegen. „Die Betriebe müssen sagen, wie sie es mit der Bezahlung halten. Jeder Betriebsrat sollte das einfordern. Auf Tarifautonomie pochen und gleichzeitig, bevor überhaupt Daten auf dem Tisch liegen, nach dem Staat zu rufen, das passt nicht zusammen“, unterstrich die Arbeitsministerin.