Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass für seine in Form eines Gedichts geäußerte Kritik an Israel scharf kritisiert. „Man muss die aktuelle israelische Regierung vor einem unüberlegten Militärschlag gegen den Iran warnen“, sagte Beck der „Welt“. „Denunzieren muss man den israelischen Staat dafür nicht.“
Beck warf Grass vor, mit seiner als „Gedicht“ verbrämten Kritik an Israel ein „antisemitisches Stereotyp“ zu kolportieren, wonach es angeblich tabu sei, israelische Politik zu kritisieren. „Damit disqualifiziert das Gedicht sich selbst als Beitrag in der Debatte“, sagte Beck. Grass hatte in seinem Gedicht mit dem Titel „Was gesagt werden muss“ der israelischen Regierung vorgeworfen, ein Atomwaffenarsenal aufzubauen, das sich jeglicher Kontrolle entziehe und den Weltfrieden gefährde.