„Fragen sie bloß keinen Apotheker“ titelte die FAZ Sonntagszeitung am 23. Oktober in ihrem Wissenschaftsteil. Führt die Wissenschaftsredaktion der FAZ jetzt einen Pressekrieg gegen Apotheker? Vermutlich nicht. Es ging um die immer wieder hochkommende Frage, ob Vitamine und Co. in Form von Tabletten, Kapseln, Pulvern oder Säften was nützen oder nicht und um die Erkenntnis des Journalisten, dass die Apotheker wohl in der Regel die Frage auch nicht beantworten können. Nun ja, gefragt hat er keine(n) Apotheker/in. Vielleicht hätte er einfach mal eine(n) orthomolekular ausgebildete(n) Apotheker/in zu Worte kommen lassen. Diese(r) hätte ihm sicherlich gesagt, dass die Frage viel zu pauschal formuliert ist, um überhaupt seriös beantwortet werden zu können. Also, wie muss die Frage gestellt werden und welche Antworten gibt es darauf?
Die Frage „Nützen Vitamine?“ ist so nicht zu beantworten und hat etwa die gleiche Qualität wie die Frage nach dem Nutzen von Sport. Beide Fragen kann man nur mit dem berühmten „Es kommt drauf an“ beantworten. Worauf kommt es denn nun an? Zunächst erst mal auf sauber geplante Studien. Die Forscher sollten nicht der Versuchung erliegen, am Ende einer Studie Aussagen zu treffen, für die sie am Anfang und während der Studie nur unzureichend Daten erhoben haben. Kommt nicht vor? Doch! So gibt es aktuelle Studien, in denen behauptet wird, dass die Gruppe von Menschen, die über Jahre ein bestimmtes Vitamin verzehrt hätte, gesünder (oder auch kränker) geworden sei als die Gruppe von Menschen, die das nicht getan hat. Dumm nur, dass man zu Beginn und während der Studie den Gesundheitszustand und die Lebensgewohnheiten in den beiden Gruppen gar nicht so erfasst hat, um die Unterschiede am Ende der Studie auf die eine Ursache „Vitamin“ zurückführen zu können. Zwei reale aber verallgemeinerte Beispiele mögen das verdeutlichen. In der Gruppe der „Vitaminschlucker“ sind mehrheitlich gesundheitsbewusste Menschen vertreten, die gesund leben. Darum schlucken sie ja auch zusätzlich Vitamine. Dann ist es nicht verwunderlich, wenn in dieser Gruppe die Menschen am Ende der Studie gesünder sind als die in der anderen Gruppe. Nur auf den einen Faktor „Vitamin“ kann man das Ergebnis natürlich nicht zurückführen, es ist wohl eher das Resultat einer gesunden Lebensweise. Das genaue Gegenteil ist aber auch denkbar. In der Gruppe der „Vitaminschlucker“ sind jetzt durch Zufall gehäuft Menschen, die Vitamine schlucken, weil sie ein stressiges Leben führen, weil sie rauchen, weil sie sich beruflich bedingt ungesund ernähren oder weil sie häufig unter Erkältungen leiden. Es kann keinen verwundern, wenn diese Gruppe am Ende der Studie gesundheitlich schlechter abschneidet, als die Gruppe von Menschen, die keine Vitamine geschluckt hat. Aber ist das Vitamin dran schuld? Wohl eher nicht! Leider sind es häufig diese komplexen Studien, die zu einfachen, im Detail aber falschen Schlagzeilen und widersprüchlichen Aussagen führen und alle, auch die Fachleute verwirren.
Wie geht es anders? Einmal sicher durch gut geplante Studien, die zu Anfang die Fragen berücksichtigen, die man am Ende beantworten möchte. Bei Studien mit Vitaminen und Co. reicht das alleine nicht aus, man braucht mehr. Zu bedenken ist, dass Vitamine und Co., also die Mikronährstoffe, zu unserem täglichen Leben gehören. Sie sind einfach da und verrichten ihre Arbeit. Will heißen: Zusatznutzen von Mikronährstoffen kann im ernährungsphysiologischen Sinne nur erwartet werden, wenn ein Mangel bzw. eine Minderversorgung vorliegt oder wenn ein erhöhter Bedarf gegeben ist. Wenn beides in der Studienplanung durch Auswahl der richtigen Personengruppen berücksichtigt wird, dann sind die Studienergebnisse auch so valide, dass sie verlässliche Aussagen zulassen. Nun ja, werden jetzt manche sagen, dann haben Studien mit Vitaminen und Co. für Deutschland keine Relevanz, da es bei uns ja keinen Mangel gäbe. Weit gefehlt. Große Teile unserer Bevölkerung nehmen täglich nicht genügend Mikronährstoffe auf, wie die Nationale Verzehrstudie gezeigt hat. Mit einzelnen Vitaminen sind bestimmte Bevölkerungsgruppen sogar konkret unterversorgt. Werden bei solchen Gruppen gut geplante Studien durchgeführt, so kommen auch verwertbare Ergebnisse heraus. Solche Studien gibt es. Einige dieser Studien haben sogar zu Produkten mit Mikronährstoffen geführt, die für bestimmte Personengruppen und Anwendungsgebiete interessant und sinnvoll sind. Drei Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen mögen das verdeutlichen.
Die Nationale Verzehrstudie und auch andere Studien haben gezeigt, dass in Deutschland die Generation Ü60 nicht optimal mit Mikronährstoffen versorgt ist. Bei nahezu allen überprüften Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wurden Minderversorgungen, teilweise sogar erhebliche Mängel festgestellt. Werden diese Mängel durch ein entsprechendes Präparat gezielt ausgeglichen, so sollte sich das auf den Gesundheitszustand der Betroffenen positiv auswirken. Genau das wurde mit einer prospektiven, randomisierten Doppelblindstudie, also dem höchsten Studienstandard, in einem Forschungszentrum der WHO nachgewiesen. Die Forscher konnten bei älteren Menschen mit einem über ein Jahr verabreichten Prüfpräparat, das in seiner Zusammensetzung mit 18 Mikronährstoffen dem in Deutschland erhältlichen MemoVitum® (PZN 4604226) entspricht, hervorragende Anti-Aging Resultate erzielen. Konkret betraf das die deutliche Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit (Gedächtnisleistung) und die Stärkung des Immunsystems mit einer Halbierung der infektionsbedingten Krankheitstage.
Das zweite Beispiel betrifft Männer. Verschiedene onkologisch tätige Arbeitsgruppen haben festgestellt, dass es der kranken Prostata an manchen Vitaminen und Spurenelementen mangelt, während sie mit anderen Spurenelementen überversorgt ist. Ist macht also gar keinen Sinn, ist möglicherweise sogar gesundheitsschädlich, zur Vorsorge von Prostatakrebs ein breites Spektrum an Mikronährstoffen zu schlucken. Deshalb ließen französische Forscher mehr als 5000 Männer mittleren Alters über 7 Jahre lang einen Cocktail aus Mikronährstoffen schlucken, der genau der Mangelsituation einer krebskranken Prostata entsprach. Das Ergebnis dieser nach modernen Prüfungsstandards durchgeführten Megastudie war, dass die Männer mit dem Cocktail aus den 5 Mikronährstoffen am Ende der Studie nach 7 Jahren nur halb so häufig einen Prostatakrebs entwickelten wie die Männer in der Vergleichsgruppe ohne den Cocktail. Ein nach Art und Menge der Zusammensetzung identisches Präparat ist in Deutschland als ProVitum® (PZN 4604261) zur Vorbeugung von Prostatakrebs verfügbar.
Das letze Beispiel betrifft Menschen mit degenerativen Gelenkbeschwerden, die sich in den meisten Fällen zu einer ausgewachsenen Arthrose entwickeln können. Die Arthrosen der verschiedenen Gelenke haben zahlreiche Ursachen. Eine davon liegt in unserer modernen Ernährung begründet. Es ist einfach unschick geworden, regelmäßig gut durchwachsenes Fleisch oder gar Griebenschmalz zu essen. Das ist sicherlich gut für die Linie, aber schlecht für die Gelenke, denn im tierischen Binde- und Fettgewebe sind die Mikronährstoffe enthalten, die der Gelenkknorpel dringend als Bau- und Schmierstoffe für ein reibungsloses Funktionieren benötigt. Fehlen sie, kommt es zur beschleunigten Gelenkabnutzung mit Arthrose, sind sie ausreichend vorhanden, kann das verhindert werden. Zwischenzeitlich haben zahlreiche den modernen Kriterien entsprechenden Studien gezeigt, dass mit der Zufuhr der als Chondroprotektiva bezeichneten Gelenkbaustoffe, die Gelenkabnutzung gebremst und der Verlauf einer Arthrose günstig beeinflusst werden kann. ArtVitum® ist ein Präparat mit zwei Chondroprotektiva, wie sie in verschieden Studien eingesetzt worden sind. Es ist angezeigt zur ernährungsphysiologischen Behandlung von Arthrose.
Die Beispiele ließen sich fortsetzen, würden den Rahmen hier aber sprengen. Also was bleibt als Fazit? Fragen sie den Apotheker! Er oder sie kann auf Basis seines Wissens konkrete Empfehlungen geben, in welchen Fällen Vitamine und Co. sinnvoll angewandt werden können oder wann man besser die Finger davon lassen sollte. Möchte der Leser mehr über Präparate mit Mikronährstoffen und Studienhintergrund erfahren, ist er eingeladen uns im Web auf www.navitum-pharma.com zu besuchen. Literatur kann beim Autor angefordert werden.