Ver.di kämpft für Perspektive der Schlecker-Beschäftigten

Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di will für eine Perspektive der Schlecker-Beschäftigten kämpfen, die im Zuge der Filialschließungen ihre Arbeit verlieren. Es gehe um tausende von Frauen und Männern, um viele einzelne Existenzen, sagte Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. „Wir werden um jede einzelne dieser Existenzen kämpfen. Darauf können sich die Schlecker-Frauen verlassen“, betonte die Sprecherin.

Nun komme es darauf an, „ein glaubwürdiges Konzept zu erarbeiten und einen nachhaltigen Kulturwandel“ im Unternehmen einzuleiten. Daher forderte Nutzenberger einen Bruch mit der alten Führung und den alten Führungsmethoden. Dazu sammele man derzeit in den Schlecker-Betriebsräten Vorschläge. Allerdings erwarte man auch, dass „alle Möglichkeiten von der Politik erwogen werden, um die Frauen und Männer bei Schlecker zu unterstützen“. Zuvor hatte der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mitgeteilt, mehr als die Hälfte ihrer insgesamt 6.000 Filialen zu schließen. Welche Märkte von der Schließung betroffen seien, werde nach den Gesprächen und einer endgültigen Abstimmung mit den Arbeitnehmern und Arbeitnehmervertretern veröffentlicht, hieß es weiter. Schlecker hatte am 23. Januar Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte die Drogeriemarkt-Kette jahrelang Verluste gemacht. Schleckers europaweiter Umsatz sank im Geschäftsjahr 2010 um rund 650 Millionen Euro auf 6,55 Milliarden Euro. Das Unternehmen wurde im Jahre 1975 von Anton Schlecker gegründet und hatte Ende 2011 in Deutschland etwa 30.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch etwa 17.000 Mitarbeiter im Ausland.