Venizelos: IWF-Chefin Lagarde hat Griechen beleidigt

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat nach Ansicht des griechischen Sozialisten-Chefs Evangelos Venizelos mit ihrer Forderung, die Griechen sollten endlich Steuern zahlen, seine Landsleute beleidigt. Venizelos sagte laut einem griechischen Fernsehbericht, dass Lagarde „die Griechen beleidigt“ habe. „Ich fordere sie auf, zu überprüfen und zu überdenken, was sie sagen wollte“, fügte der Chef der Pasok-Partei hinzu.

Die IWF-Chefin hatte am Samstag in einem Interview mit dem britischen „Guardian“ die Hellenen dazu aufgefordert, endlich Steuern zu zahlen, um das Land aus der Krise zu führen. Auch erklärte sie, dass sie lieber armen afrikanischen Staaten helfen würde als Griechenland. Die Rezession in dem südeuropäischen Land dauert bereits seit fünf Jahren an. Bei den Wahlen zum griechischen Parlament Anfang Mai war die Regierung aus Sozialisten und Konservativen von den Wählern abgestraft worden. Da sich die im Parlament vertretenen Parteien nicht auf die Bildung einer Regierung verständigen konnten, müssen die Griechen am 17. Juni erneut an die Wahlurne. Bei den Neuwahlen hat laut jüngsten Umfragen die Syriza-Partei um -Chef Alexis Tsipras gute Chancen, stärkste Kraft im Athener Parlament zu werden. Die Syriza-Partei will Griechenland in der Eurozone halten, gleichzeitig aber das rigide Sparprogramm aufweichen. Dies lehnen die internationalen Geldgeber und die Euro-Länder ab und pochen auf die Einhaltung der beschlossenen Vereinbarungen.