Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, hat für sozial Schwache Preisnachlässe bei den Energiekosten gefordert. In einem Gastbeitrag für „Bild am Sonntag“ schreibt Mascha: „Wir brauchen Preisnachlässe nicht nur für energieintensive Unternehmen im Stahl-, Aluminium-, Glas- und Chemiebereich, sondern auch für Menschen mit niedrigen Einkommen. Wir brauchen gesetzlich festgelegte und für alle Stromerzeuger verbindliche Sozialtarife bei den Strompreisen.“
Wer als bedürftig einzustufen sei, so Mascher, müsse vom Staat den Stromerzeugern vorgegeben werden. Mascher warf der Bundesregierung vor, die „soziale Dimension der Energiewende“ bisher vernachlässigt zu haben: „Wenn Strom für viele Geringverdiener, Rentner und Grundsicherungsempfänger unbezahlbar wird, werden soziale Grundrechte verletzt. Renten und Löhne steigen leider nicht analog zum Strompreis. Die soziale Dimension der Energiewende wurde von der Bundesregierung lange Zeit übersehen.“ Mascher sieht in den steigenden Energiekosten durch die Energiewende ein wachsendes gesellschaftliches Problem: „In Deutschland sind 11,5 Millionen Menschen armutsgefährdet, darunter viele Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Rentnerinnen und Rentner. Die Energiewende darf nicht zu ihren Lasten gehen.“ Mascher weiter: „Die steigenden Strompreise werden für immer mehr Menschen zu einem existentiellen Problem. 600.000 Haushalten wird pro Jahr der Strom gesperrt, weil sie die Stromrechnung nicht mehr bezahlen können.“