Die US-amerikanische Regierung hat den Hinterbliebenen des Amoklaufs eines US-Soldaten im Süden Afghanistans eine Entschädigung gezahlt. Wie ein Mitglied des Provinzrates von Kandahar mitteilte, hätten die Angehörigen für jedes Todesopfer rund 50.000 Dollar und jeweils rund 11.000 Dollar für jeden Verletzten erhalten. „Wir wurden gestern von ausländischen und afghanischen Vertretern in Pandschwai eingeladen, und sie sagten, das Geld sei eine Unterstützung von Obama“, sagte Hadschi Dschan Agha, der nach eigenen Angaben seine Cousins bei dem Massaker verloren hatte.
Ein ISAF-Sprecher sagte zu dem Thema, dass normalerweise „kein Geld für Verluste im Zusammenhang mit Kämpfen“ gezahlt würden. „Individuelle“ Entschädigungen seien aber möglich. Mitte März hatte ein US-Soldat in Afghanistan auf zahlreiche Zivilisten geschossen. Bei dem Blutbad waren vor allem Frauen und Kinder gestorben. Er wurde daraufhin am vergangenen Freitag wegen 17-fachen Mordes angeklagt.