US Palmöl-Unternehmen ignoriert einstweilige Verfügung gegen Regenwaldabholzung in Kamerun

SAVE Wildlife Conservation Fund berichtet von Hetzjagd gegen Justiz und Naturschützer

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Der US-Investor Herakles Capital will in Kamerun eine Palmölplantage errichten. Dafür plant er die Rodung von 70.000 Hektar Regenwald in einem der bedeutendsten Ökosysteme der Erde. Dieses Vorhaben wurde nach weltweiten Protesten von Naturschutzorganisationen, federführend dem SAVE Wildlife Conservation Fund, im August vorerst gerichtlich gestoppt.

Nun liegen SAVE Informationen vor, dass sich das ausführende Palmölunternehmen SG-SOC, eine hundertprozentige Tochter von Herakles Farms, mit allen Mitteln gegen die einstweilige Verfügung wehrt: Bereits vor wenigen Wochen kam es zu Verhaftungen auf der Plantage, weil SG-SOC entgegen dem richterlichen Beschluss weiter den Urwald gefällt hatte.
Nun, so vermutet die Naturschutzorganisation, hat SG-SOC offenbar die kamerunische Justiz im Visier:
Sowohl ein lokaler Umweltanwalt, als auch ein rechtlicher Vertreter der kamerunischen Partnerorganisation SEFE berichteten SAVE, dass Palmöl-Unternehmen den Richter, der die Verfügung erlassen hatte, massiv unter Druck setze.

Der Umweltanwalt berichtet weiter, dass das Palmölunternehmen schon mehrfach beim kamerunischen Gericht beantragt hat, den besagten Richter abzusetzen, angeblich weil ihm Parteilichkeit vorzuwerfen sei. Des Weiteren, so der SAVE Wildlife Conservation Fund, erkläre SG-SOC das Urteil eigenmächtig für ungültig, die Argumente dafür sind nicht bekannt. Das Palmölunternehmen dränge angeblich auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen, diesmal mit einem anderen Richter und vor einem anderen Gericht.
Gleichzeitig wurde der SAVE Wildlife Conservation Fund von Augenzeugen informiert, dass SG-SOC massive Lobbyarbeit in der lokalen Bevölkerung betreibe, die ebenfalls seit Monaten gegen Enteignung und Zerstörung ihres Lebensraums protestiert. Unternehmensvertreter zögen von Dorf zu Dorf und machten Negativpropaganda gegen die Naturschutzorganisationen, die – so der Vorwurf – die Unterentwicklung der Menschen zugunsten der Natur billigend in Kauf nähmen.

Dem entgegnen die Naturschützer, dass die Menschen rund um den Korup Nationalpark seit Generationen von und mit dem Regenwald leben. Die geplante Palmplantage würde ihren Grund und Boden über Jahrzehnte mit Pestiziden und Herbiziden verseuchen, mit etwas Glück bekommen sie einen Arbeitsplatz zu Hungerlöhnen auf der Ölplantage, vom Verlust der Artenvielfalt des Regenwaldes ganz zu schweigen. Der SAVE Wildlife Conservation Fund hegt massive Zweifel, ob die Palmölplantage wirklich den versprochenen Fortschritt bringt. Viele der Regenwaldbewohner teilen diese Zweifel und haben große Hoffnung auf die einstweilige Verfügung gesetzt, die nun mit allen Mitteln unterwandert wird.

Der SAVE Wildlife Conservation Fund wird sich weiter für die Rechte der Menschen in diesem Gebiet und für den Schutz der unersetzbaren Artenvielfalt stark machen. Um diesen Kampf auch finanziell zu stemmen, hofft er weiterhin auf Spendengelder.

SAVE Wildlife Conservation Fund ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Wülfrath, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Natur- und Artenschutzes einsetzt. Hauptschwerpunkt sind bedrohte afrikanische Wildtiere.

Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstrasse 70
42489 Wülfrath
l.gorschlueter@save-wildlife.com
0178-3103344
http://www.save-wildlife.com