US-Justiz soll Internetaktivitäten der Zwickauer Terrorzelle aufklären

Die Untersuchungen zur Zwickauer Terrorzelle werden auf die USA ausgeweitet. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ meldet, hat die deutsche Justiz ein Rechtshilfeersuchen an die US-Kollegen gestellt, um Aufschlüsse über die Internet-Aktivitäten der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zu erhalten. Grund dafür ist eine neunseitige Liste, die in der ausgebrannten Wohnung des Trios gefunden worden war.

Auf dem Papier hatten Beate Z., Uwe M. und Uwe B. ihre Mail-Adressen und Internetkonten nebst Zugangsdaten notiert. Teilweise handelt es sich um Anmeldungen zu Foren für Computerspiele sowie bei Onlineshops. Besonderes Interesse der Fahnder weckte ein Account von Z. bei der Videoplattform YouTube, wie „Focus“ weiter berichtet. Dort hatte sie sich mit dem Benutzernamen „Liese1111“ angemeldet. Die Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) wollen überprüfen, welche Filme sich Z. ansah und ob sie eigene Videos ins Internet stellte. In einem internen BKA-Vermerk heißt es „Focus“ zufolge, mit den Youtube-Daten ließe sich „auf die Ideologie des Nutzers“ schließen oder sogar beweisen, dass Z. über Täterwissen verfügte.