Der Vorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, will mit Künstlern über das Urheberrecht sprechen. „Wir bereiten gerade Runde Tische zum Urheberrecht vor, da geht es um Journalismus, Bildung, Musik und Popkultur“, sagte Schlömer in einem Interview mit der „Zeit“. Er kritisierte Parteimitglieder, die behaupten, Kunst sei ein Hobby und Künstler sollten vom bedingungslosen Grundeinkommen leben.
„Ich kann die Fassungslosigkeit mancher Künstler verstehen, wenn sie so was hören. Aber wir sagen an keiner Stelle in unserem Programm, dass das, was Künstler tun, keinen Wert hat. Mich wundert, dass manche Piraten unsere eigene Position nicht richtig kennen und stattdessen mit Umsonst-Parolen das Feuer schüren.“ Laut Schlömer könnten die Piraten „in zwei Jahren“ regierungsfähig sein: Die Partei sei „jetzt in 25 Prozent der Bundesländer vertreten, sie muss den Parlamentsbetrieb kennenlernen. Wenn sie zeigt, dass sie gute Politik macht, ist sicherlich einiges vorstellbar“, sagte er mit Blick auf die Bundestagswahl. Dass sein Amt zu einem politischen Interessenkonflikt mit seiner Stelle als Referent im Verteidigungsministerium führen könnte, glaube er nicht. „Die Piratenpartei hat schon vor geraumer Zeit gesagt, dass sie dagegen (das nationale Cyberabwehr-Zentrum) ist. Ich selbst habe mich zu den Einsätzen gegen die Piraten in Somalia geäußert und gesagt, dass eine gute Entwicklungshilfepolitik die beste Außen- und Sicherheitspolitik ist.“ Seine politische Haltung habe keine Konsequenzen für ihn gehabt. „Ich mache nicht Politik, weil ich ein bestimmtes Karrieremodell vor Augen habe und mein Leben zusammenbricht, wenn ich nicht mehr Bundesvorsitzender bin.“