Immer wieder werben ausländische Kliniken mit einem TÜV-Siegel – Patienten müssen auf genaue Formulierung achten
(NL/1392603724) Grafrath, 26. März 2012 Jeder kennt es, das blaue Achteck mit den berühmten drei Buchstaben: TÜV. Es ist der Inbegriff deutscher Gründlichkeit und steht für Sicherheit und Qualität. Was einst als Technischer Überwachungsverein mit der Kontrolle deutscher Kraftfahrzeuge begann, ist mittlerweile ein international tätiger Dienstleistungskonzern. Es gibt kaum eine Branche, die sich nicht prüfen oder zertifizieren lassen kann.
Im Gesundheitssektor sorgen immer wieder unterschiedliche, auf den ersten Blick jedoch kaum zu unterscheidende TÜV-Siegel für Aufregung: Der 2006 für Laser-Operationen am Auge eingeführte LASIK-TÜV sowie das weithin bekannte TÜV-Zertifikat nach ISO 9001:2000.
Die Einführung des neuen Prüfzeichens LASIK TÜV war sicherlich eine der für den Patienten weitreichendsten Sicherheitsgarantien der letzten Jahre, so Prof. Dr. med. Michael C. Knorz, Leiter des FreeVis LASIK-Zentrums am Universitätsklinikum Mannheim und Präsident des Verbandes der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und refraktive Chirurgie (VSDAR). Doch obwohl deutschlandweit von den über 300 Behandlungszentren, die LASIK-Operationen anbieten, es bisher gerademal 24 Kliniken geschafft haben, sich den hohen Anforderungen des LASIK-TÜV erfolgreich zu stellen und mit dem begehrten Gütezeichen zertifiziert sind, werben immer mehr ausländische Kliniken damit, vom deutschen TÜV geprüft worden zu sein. Für viele Patienten ein entscheidendes Kriterium, sich für eine finanziell oftmals günstigere Auslands-OP zu entscheiden. Doch was steckt wirklich dahinter? Es gilt, bei den Zertifikaten genauer hinzusehen. Die meisten dieser Einrichtungen werben nämlich mit dem Qualitätsmanagement-Zertifikat nach ISO 9001:2000 oder einer anderen Service-Qualität, die jedoch grundsätzlich nichts mit der Dienstleistungsqualität des LASIK-TÜV zu tun haben. Dies haben außerhalb Deutschlands bislang gerade mal drei Kliniken erreicht: zwei in der Schweiz und eine in Luxemburg.
Einfaches TÜV-Zertifikat nach ISO 9001:2000
Beim Zertifikat ISO 9001:2000 handelt es sich um ein reines prozessorientiertes Qualitätsmanagementsiegel, das seit nunmehr 20 Jahren branchenübergreifend, beispielsweise auch an Online-Reisebüros oder Partner-Agenturen, vergeben wird. Es spiegelt im wesentlichen nur die Optimierung von Prozessen wider und sagt nichts über die Qualität der medizinischen Behandlung oder den technischen Stand der eingesetzten Instrumente aus.
LASIK-TÜV ist erheblich mehr
Der LASIK-TÜV dagegen baut auf mehrere Komponenten auf und das ISO 9001:2000 Zertifikat ist nur eine Voraussetzung für das Führen dieses Gütesiegels. Entscheidende Qualitätskriterien kommen hinzu. So muss die Klinik beim LASIK-TÜV für jeden Arzt und jeden Mitarbeiter einzeln die Qualifikation und Erfahrung in den relevanten medizinischen Themen nachweisen. Auch die technische Ausstattung steht auf dem Prüfstand. Es dürfen nur sogenannte state of the art-Geräte zum Einsatz kommen. Ebenso wird die strikte Einhaltung der Hygienestandards für ambulantes Operieren, aufgestellt durch das Robert-Koch-Institut, verlangt. Weitere Kriterien des LASIK-TÜV sind Fortbildungsnachweise, Behandlungsergebnisse und Komplikationsraten, die klar definierten Anforderungen und modernen medizinischen Qualitätsrichtlinien entsprechen müssen, sowie die Patientenzufriedenheit mit der Einrichtung selbst.
Abgesehen davon, dass ein Arzt im Ausland dem Patienten immer nur die medizinischen Standards des jeweiligen Landes schuldet – und das Niveau unterscheidet sich zum Teil beträchtlich – ist diese Art Werbung irreführend und wettbewerbsverzerrend, so Knorz, einer der renommiertesten deutschen Ophthalmochirurgen und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften. Das Interesse an den modernen Verfahren der operativen Sehfehlerkorrektur nimmt stetig zu und damit die Zahl der Anbieter. Für Patienten wird es immer schwieriger, sich im Dschungel der Angebote und Versprechungen zu orientieren. Schwierigkeiten bei der Differenzierung zwischen den unterschiedlichen TÜV-Siegeln sind da nicht gerade hilfreich. Es bleibt zu hoffen, dass hier bald eine Lösung gefunden wird. Für den Patienten muss unmissverständlich klar sein, werden nur die Betriebsabläufe an sich geprüft oder weit darüber hinaus auch alle medizinisch relevanten Kriterien – bis hin zur Ergebnisqualität.“
Der gemeinnützige VSDAR, Dachverband hochspezialisierter Kliniken, wurde gegründet, um größtmögliche Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit sowohl in der Aufklärung als auch bei der Behandlung zu erreichen. Für Interessierte, die sich über die Möglichkeiten der Refraktiven Chirurgie informieren möchten, stehen hilfreiche Informationen im Internet unter <a href="http://www.vsdar.de„>http://www.vsdar.de zur Verfügung.
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