Unterfranken: 66-Jähriger bei Jagdunfall erschossen

Im unterfränkischen Gramschatz bei Würzburg ist ein 66-jähriger Mann am Samstag bei einer Jagd von einem anderen Jäger versehentlich erschossen worden. Wie die Polizei mitteilte, habe der mutmaßliche Schütze vermutlich gegen die Jagdvorschriften verstoßen, als der den Schuss abgab. Eigentlich hatte die Jagdgesellschaft, die aus circa 30 Jägern und weiteren 30 Treibern bestand, eine Drückjagd nach Wildschweinen an einem anderen Ort geplant.

Aufgrund eines Anrufes eines Landwirts, der mehrere Wildschweine in seinem Feld beobachtet hatte, wurde die Jagd kurzfristig nach Gramschatz verlegt. Bei einer Drückjagd stellen sich die Jäger in einem weitläufigen Kreis, dem sogenannten Kessel auf, in dem Wildschweine vermutet werden. Die Treiber versuchen dann die Tiere aufzuscheuchen und aus dem Kreis zu treiben. Nach den geltenden Jagdvorschriften dürfen die Jäger erst schießen, wenn das Wildschwein den Kreis verlassen hat, um keinen Treiber zu gefährden. Diese Belehrung muss vor jeder Jagd durchgeführt werden, was in vorliegenden Fall auch vom Jagdvorsteher gemacht wurde. Einer der Jäger hatte allerdings nach bisherigen Erkenntnissen diese Vorschrift missachtet und einen Schuss auf ein Tier abgegeben, dass sich noch in dem Kessel befand. Das Geschoss verfehlte jedoch augenscheinlich sein Ziel und traf den 66-Jährigen. Obwohl sofort Reanimationsmaßnahmen eingeleitet wurden, verstarb der Mann an seinen Verletzungen. Der mutmaßliche Schütze erlitt einen Schock. Gegen ihn wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.