In der Union ist ein Streit über den nordrhein-westfälischen Spitzenkandidaten und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) ausgebrochen. Der energiepolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß (CDU), wies Forderungen aus CDU und CSU zurück, Röttgen solle auch im Falle einer Wahlniederlage in Düsseldorf bleiben. „Ich halte es nicht für klug, Herrn Röttgen öffentlich Ratschläge zu geben“, sagte Bareiß „Handelsblatt-Online“.
„Er muss selber wissen, wie er sich entscheidet, schließlich muss er dafür auch die Verantwortung tragen.“ Bareiß hält es zudem trotz des anstehenden NRW-Wahlkampfs für verkraftbar, dass der für die Energiewende zuständige Minister Röttgen kurzzeitig ausfällt. „Ich sehe keine Gefahr für das große Projekt Energiewende“, sagte der CDU-Politiker. Das Thema sei wie ein „großer Dampfer, der fährt und fährt und auch nicht durch einen Wahlkampf aufzuhalten ist“. Röttgen hat sich bisher nicht festgelegt, ob er auch als Oppositionsführer nach Nordrhein-Westfalen gehen würde. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer, hatte dazu gesagt: „Eine Chance, in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen, hat nur ein Kandidat, der sich ganz und gar der Sache verschreibt.“ Ähnlich hatte sich CSU-Chef Horst Seehofer in einem Interview geäußert und gesagt: „Wenn ich mich einer Aufgabe verschreibe, dann ohne Rückfahrkarte.“