Mehr als zwei Drittel der Deutschen befürwortet eine Wahl des ehemaligen DDR-Bürgerrechtlers und Theologen Joachim Gauck zum Bundespräsidenten. Laut einer Blitzumfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer finden 69 Prozent der Befragten einen möglichen Bundespräsidenten Gauck gut. Im Gegenzug sind 16 Prozent gegen die Nominierung und 15 Prozent haben dazu keine Meinung.
Die Zustimmung für Gauck ist dabei unter den Bundesbürgern parteiübergreifend. Am stärksten unterstützen Anhänger der Grünen (87 Prozent) die Nominierung. Bei den befragten SPD-Wählern liegt die Zustimmung bei 82 Prozent. Weiterhin fänden 71 Prozent der CDU/CSU-Anhänger und 66 Prozent der Anhänger der Piraten seine Wahl gut. Auf mehrheitliche Ablehnung stößt die Nominierung Gaucks bei den Wählern der Linkspartei. Von ihnen sind 58 gegen und 32 Prozent für seine Aufstellung als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Für die FDP-Wähler gibt es aufgrund einer zu geringen Zahl der Befragten keine repräsentativen Ergebnisse. Für die Extra-Ausgabe des Politbarometers waren am Montag 1.122 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt worden. Joachim Gauck war am Sonntagabend als gemeinsamer Kandidat von Union, SPD, Grünen und FDP für das Amt des Bundespräsidenten vorgestellt worden. Die Bundesversammlung soll am 18. März im Reichstagsgebäude in Berlin zusammenkommen, um das künftige Staatsoberhaupt zu bestimmen. Dies ist der letztmögliche Termin für eine Neuwahl nach dem Rücktritt des bisherigen Bundespräsidenten Christian Wulff am vergangenen Freitag.