Nahezu alle Deutschen kennen die besondere Bedeutung von Auschwitz: Doch in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen konnte jeder Fünfte mit dem Begriff nichts anfangen. Das ergab eine Umfrage des Hamburger Magazins „Stern“ anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Freitag. Insgesamt konnten 90 Prozent der Befragten auf Anhieb sagen, dass der Name für ein Konzentrations- beziehungsweise Vernichtungslager steht.
Bei den über 30-Jährigen waren es sogar 95 Prozent. Schwierigkeiten haben viele Deutsche bei der Frage, in welchem Land Auschwitz liegt: Hier musste fast jeder dritte Bürger passen. 69 Prozent nannten korrekt Polen. Der „Stern“ fragte auch das Interesse der Deutschen an den KZ-Gedenkstätten ab. Demnach erklärten 43 Prozent, sie hätten noch nie eine derartige Gedenkstätte besucht, überdurchschnittlich oft waren dies Westdeutsche mit 46 Prozent. Bei den Ostdeutschen waren es nur 27 Prozent. Eine bemerkenswerte Entwicklung gibt es bei der Frage, ob ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen werden sollte. 1994 sprach sich noch die Mehrheit von 53 Prozent dafür aus. Jetzt wollen dies nur noch 40 Prozent. 56 Prozent sind dagegen, einen Schlussstrich zu ziehen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 65 Prozent, die den Völkermord nicht verdrängen wollen.