Sollte Bundespräsident Christian Wulff am Ende doch noch zurücktreten, würde knapp ein Drittel der Bundesbürger gerne den einstigen DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck als Nachfolger sehen. Das ergab eine Umfrage für die neue, am Donnerstag erscheinende Ausgabe des Hamburger Magazins „Stern“. Der parteilose Gauck war bei der Wahl im Juni 2010 als Kandidat von Rot-Grün Wulff unterlegen gewesen.
Nur elf Prozent der Bürger würden im Fall eines Wulff-Rücktritts gern Arbeitsministerin Ursula von der Leyen im Schloss Bellevue sehen. Mit neun Prozent Zustimmung liegt die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann auf Platz drei. Für Finanzminister Wolfgang Schäuble und Ex-SPD-Chef Franz Müntefering sprachen sich je sieben Prozent der Befragten aus. Am wenigsten können die Deutschen sich Bundestagspräsident Norbert Lammert oder Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann im höchsten Staatsamt vorstellen. Dass es die Institution Bundespräsident gibt, finden trotz der wochenlangen Wulff-Affäre 69 Prozent richtig. Nur 27 Prozent halten nach der „Stern“-Umfrage das Amt für überflüssig.