Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Wahlergebnissen in Frankreich und Griechenland die Mitstreiter für ihren strengen Sparkurs fehlen, kann die Kanzlerin bei ihrer Politik dennoch auf den Rückhalt der heimischen Wähler bauen. Wie die aktuelle „Stern“-Umfrage zeigt, lehnen es 59 Prozent der Deutschen ab, das Wirtschaftswachstum mit neuen Schulden anzukurbeln. Einen sogenannten Wachstumspakt fordert unter anderem Frankreichs designierter Präsident Francois Hollande.
61 Prozent der Befragten sind der Meinung, Merkel solle ihrer harten Haltung treu bleiben. Einzig die Anhänger der Linken plädieren mit 57 zu 37 Prozent mehrheitlich für einen Kurswechsel der Kanzlerin. Ob allerdings ein strikter Sparkurs allein zur Bewältigung der Schuldenkrise ausreicht, ist auch bei den Deutschen umstritten. Mehrheitlich glauben dies die Anhänger der Union (60 Prozent) und der Grünen (51 Prozent). Die Wähler von SPD, Piraten und Linken sind in der Mehrheit anderer Ansicht. Am stärksten sind die Zweifel mit 73 Prozent bei den Linken. Geteilter Meinung sind die Deutschen auch bei der Frage, ob überschuldete Staaten wie Griechenland die Eurozone verlassen sollten. 45 Prozent sind dafür, 47 Prozent sprechen sich dagegen aus. Am stärksten für einen Austritt sind die Anhänger der Piraten: 50 Prozent sind dafür, 41 Prozent dagegen.