Der deutsche Schauspieler Udo Kier kann sich über den Klatsch im Netz nur amüsieren. „Das Internet weiß besser über mein Leben Bescheid als ich“, sagt der 67-Jährige am Rande des Filmfestes in München dem Fernsehsender Tele 5. „Wunderbar: Wenn ich mal Alzheimer habe, kann ich mir da alles ausdrucken und auf die Brust kleben.“ Auch auf dem Filmfest kann er sich nur über die dreiste Art der Paparazzi wundern.
„Die Fotografen werden immer frecher. Schreien mir zu: `Mach doch mal was` oder `Action, Udo`. Leute, seid Ihr eigentlich wahnsinnig“, fragte Kier. Der Schauspieler ist einer der wenigen deutschen Schauspieler, die es in Hollywood geschafft haben. Welchen Rat gibt er jungen Kollegen, die nach Los Angeles kommen? „Pistole kaufen und schießen! Im Ernst: Viele besuchen mich und haben tolle Pläne. Ich koche dann und stelle sie Freunden vor, aber sie reden nur von sich. Nach zwei Monaten sind sie meist schon wieder weg – angeblich weil Amerika ihnen zu oberflächlich ist.“ Udo Kier ist Mitglied der Jury des Arri-Preises, der auf dem Filmfest München verliehen wird. „Für mich ist so ein Festival wie München interessanter als Berlin oder Cannes, wo es nur um Märkte geht. München ist eine schöne Stadt, sehr sauber. Übrigens rechne ich immer noch in Mark statt in Euro, wenn mir etwas teuer vorkommt.“ Exzentriker Kier gibt oft Psychopathen und Fieslinge. „Die Leute lieben das Böse. Viele kommen zu mir und sagen „Udo, du bist so böse in dem Film“, aber die sagen das mit einem großen Genuss.“