Drei Monate nach den Überschwemmungen werden die Auswirkungen der Katastrophe auf den Tourismus in Thailand deutlich: Der stellvertretende Präsident der zentralen Vermarktungsorganisation für den Tourismus in Thailand (TAT), Sansern Ngaorungsi, schätzt den Anteil der Reiserücktritte von bereits gebuchten Reisen auf 25 Prozent. Der Rückgang bei Neubuchungen gegenüber vergleichbaren Zeiträumen ist noch stärker wahrzunehmen. Er liegt bei annähernd 70 Prozent, wie die Association of Thai Travel Agents (ATTA) berichtet. Auch in Deutschland ist diese Entwicklung zu spüren, wie das Reiseportal Citysam.de bestätigt. Dabei ist der Süden Thailands von den Überschwemmungen auch weiterhin nicht betroffen ist und lohnt sich aufgrund fallender Preise mehr denn je für eine Urlaubsreise.
Seit Beginn der in diesem Jahr besonders stark ausfallenden Monsun-Regenfälle im August gehen die Bilder von schwersten Überschwemmungen im Norden und Nordosten des Königreichs Thailand um die Welt. Mitte Oktober sah Norbert Spitz, Leiter des Goethe-Instituts in Thailand, den Tourismus in Thailand nicht großartig in Gefahr, doch aktuelle Zahlen konnten dies nun bei weitem nicht bestätigen: Da die heftigen Regenfälle sich im September und Oktober fortsetzten, nahmen viele Thailand-Reisende Abstand von ihren ursprünglichen Urlaubsplänen im Hotel. Thomas Horn, Vorstand der Citysam AG, bestätigt, dass in den letzten Wochen überdurchschnittlich viele Reisen nach Thailand storniert wurden: „Bei uns gehen viele besorgte Anfragen über die derzeitige Lage im Urlaubsgebiet ein. Die Menschen sind verunsichert“.
Laut Auskunft des Auswärtigen Amtes herrscht am Subarnabhumi Airport, dem Internationalen Flughafen in Bangkok, derzeit normaler Betrieb. Dagegen unterliegt der Straßen- und Schienenbetrieb vor allem im Norden des Landes zum Teil erheblichen Einschränkungen. In den nördlichen Regionen haben die andauernden Regenfälle zu schweren Überschwemmungen geführt, in den von insgesamt 76 Provinzen Thailands 28 am meisten betroffenen leben mehr als zweieinhalb Millionen Menschen. Ebenso wie die zentral gelegenen Provinzen Nakhon Sawan und Pathum Thani wurde auch die zum Weltkulturerbe zählende Stadt Ayutthaya entgegen Prognosen der thailändischen Katastrophenschutzbehörde zuletzt von den Fluten überspült. Da viele Reiseveranstalter ihre Ausflugsprogramme der Lage angepasst haben, rät Citysam Reisenden dazu, eventuelle Stornierungspläne zu überdenken.
„Die im Süden des Landes gelegenen thailändischen Urlaubsregionen wie Pattaya, Koh Samui und Phuket mit ihren Stränden sind vom derzeitigen Hochwasser nicht betroffen und auch am hoch gelegenen Flughafen Bangkok ist die Lage absolut unter Kontrolle“, so Horn. Die geringe Nachfrage bei Neubuchungen und die hohe Zahl der Stornierungen hätten außerdem für eine deutliche Preissenkung für Reisen in den Süden von Thailand gesorgt. Urlauber, die spontan nach Thailand verreisen möchten, können davon stark profitieren.
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