Der tunesische Ex-Präsident Zine el Abidine Ben Ali ist in Abwesenheit von einem Gericht zu weiteren 20 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Tunis sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass Ben Ali der Anstachelung zu Unruhen, Morden und Plünderungen auf tunesischem Staatsgebiet schuldig ist. Der Ex-Präsident befindet sich zur Zeit im Exil in Saudi-Arabien.
Vor einem Militärgericht im Nordwesten Tunesiens läuft derzeit noch ein weiteres Verfahren gegen den Ben Ali, dem die vorsätzliche Tötung bei der Niederschlagung des Volksaufstandes im Januar 2011 zur Last gelegt wird. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe. Ben Ali war in mehreren anderen Verfahren bereits zu insgesamt 66 Jahren Haft verurteilt worden. Er war der erste Herrscher, der während des sogenannten Arabischen Frühlings vom Volk gestürzt wurde. Im Verlauf der Revolution kamen in Tunesien über 200 Menschen ums Leben.