Cineasten kennen Nürnberg als Stadt mit dem bis 2010 größten IMAX Kino Europas, dem heutigen CINEMAGNUM. Das am östlichen Rand der Altstadt gelegene Kino besteht aus 21 Kinosälen mit rund 5.000 Sitzplätzen. Sollte man allerdings ein großes, modernes Gebäude suchen, das das Bild der Nürnberger Altstadt unterbricht, wird man nichts finden. Denn das Kino liegt fast vollständig unter der Erde. In Deutschlands mit 35 Metern seinerzeit tiefster Baugrube realisierte Architekt Detlev Schneider, Nürnberg, das von historischer Bebauung umgebene Kino, das von außen nur durch seine relativ kleine, mit gläsernen Fassaden ausgestatte Eingangshalle erkennbar ist.
Das an der die Stadt durchquerenden Pegnitz gelegene Filmtheater bietet den Zuschauern auf einer beweglichen Kuppel, mit einem Durchmesser von 27 Metern, ein ca. 1.000 m² großes Bild und besitzt damit die größte Kinoleinwand Deutschlands. Um jeden Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen, verfügt das CINEMAGNUM neben der überdimensionalen Kinoleinwand ebenso über eine hervorragende Surround Digital Tonanlage, die mit ihrem kristallklaren Sound die Filme optimal unterstützt.
Beim Bau der über dem Kinosaal gelegenen Tiefgarage musste dementsprechend größter Wert auf beste Schalldämmung gelegt werden. Es galt, die Übertragung von Körperschall auf die Konstruktion des Filmtheaters, hervorgerufen durch den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr, auf ein Minimum zu reduzieren. Zum Einsatz kam der bewährte Estrichdämmstoff Regupol BA, eine PU-gebundene Gummifaserbahn zur Trittschallminderung mit bauaufsichtlicher Zulassung.
Bauphysikalisch wurde das Projekt vom Nürnberger Ingenieurbüro Wolfgang Sorge betreut. Dort entschied man sich für Regupol BA, weil das Material wegen seiner hohen Druckstabilität von bis zu 50 kN/m², seiner geringen Einfederung und Verformung sowie seiner Schubstabilität gut für die Anforderungen des ungewöhnlichen Bauvorhabens geeignet schien. Denn vor allem die rollenden Lasten des Tiefgargagenbetriebs machten die Dämmmaßnahme so anspruchsvoll. Das Material wird dabei nicht nur vertikal einwirkenden Belastungen, sondern durch den Fahrbetrieb gleichzeitig auch seitlichen Beschleunigungskräften – Bremsen, Anfahren und Kurvenfahrt – ausgesetzt. Regupol BA hat schon in zahlreichen ähnlich anspruchsvollen Projekten bewiesen, dass es derartigen Belastungen standhält. Die Trittschalldämmwerte bleiben langfristig konstant, da die Materialkonsistenz durch dauerhafte und periodisch auftretende kurze Belastungen nicht wesentlich verändert wird.
So blieb die Trittschalldämmung unter diesen Extrembedingungen – intervallartig genutzte Tiefgarage über akustisch anspruchsvollen Kinosälen – bis heute wirksam. Ebenfalls blieb der Bodenaufbau der mit dem elastischen Material gedämmten Garagenflächen langfristig stabil. Das Bauprojekt wurde im Jahr 2001 vollendet.