„Trauma – (gut) leben trotz schwerer Belastung“

Am Donnerstag, den  28.04.2016 findet um 19.00 Uhr im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Stickerei Träume aus Palästina“ ein Fachvortrag von Dr. Rita Seitz zum Thema Trauma-(gut) leben trotz schwerer Belastung statt. Trauma ist derzeit ein Schlagwort, das uns täglich in den Medien begegnet. Viele Menschen müssen ihre Heimat verlassen, da Krieg, Terror und Gewalt ihr Überleben gefährden. Auf der ganzen Welt sterben Menschen an Hunger, Epidemien oder wegen Naturkatastrophen. Aber auch in Deutschland sind Menschen mit außergewöhnlich belastenden Lebensereignissen konfrontiert. Immer mehr Menschen melden sich zu Wort, die als Schüler von Lehrern und Priester misshandelt oder sexuell missbraucht wurden. Häusliche Gewalt ist tabuisiert, trotzdem sind die Frauenhäuser voll belegt. Schwere Unfälle, unüberwindbare Trauer und schlimme Krankheiten belasten Menschen so stark, dass sie deshalb erkranken. Psychische Gewalt in Form von andauernder Missachtung, Fehlversorgung oder Erniedrigung bedingt massive seelische Verletzungen bei Kindern und Erwachsenen. Ein Teil der Menschen, die außergewöhnlicher körperlicher und psychischer Traumatisierung ausgesetzt waren, bildet Trauma-Folgeerkrankungen aus. Je nach Art und Schwere der Belastung, aber auch vor dem Hintergrund der vorhandenen Ressourcen leidet die seelische Gesundheit. Meist verzögert, oft Jahre später, quälen sich betroffene Menschen mit Ängsten, Alpträumen, Depressionen, Erinnerungslücken, Schmerzen, emotionaler Taubheit, erhöhter Schreckhaftigkeit, hoher Reizbarkeit oder sich aufdrängenden Erinnerungen. Es ist wichtig, dass Menschen mit Trauma-Folgeerkrankungen, wie etwa einer posttraumatischen Belastungsstörung, passende Hilfen bekommen. So gibt es spezielle Trauma Ambulanzen, Fachkliniken, psychiatrische und psychotherapeutische Angebote, medikamentöse Behandlungen, kunst- und bewegungstherapeutische Möglichkeiten oder sozialtherapeutische Unterstützung. Dr. Rita Seitz ist als psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis tätig und kann darüber berichten, wie Psychotherapie ein sicherer und beruhigender Ort sein kann, wo traumatisierte Menschen in einer geschützten Umgebung und gemeinsam mit der Psychotherapeutin daran arbeiten, wieder Vertrauen zu schöpfen und einen eigenen Weg zu finden, trotz des Traumas zu überleben und auch gut zu leben. In ihrem Fachvortrag wird Rita Seitz über verschiedene Trauma-Folgeerkrankungen informieren (z.B. akute Belastungsreaktion, posttraumatische Belastungsstörung), typische Symptome erklären und Trauma therapeutische Bewältigungsmöglichkeiten vorstellen. Mit (fiktiven) Fallbeispielen sollen die Zuhörer einen lebendigen Einblick in das psychotherapeutische Arbeiten bekommen. Um nicht mit schweren Gedanken nach Hause gehen zu müssen, gibt es nach dem Vortrag in aufgelockerter Runde noch die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen, Anregungen zu geben und Fragen zu stellen.

Der Eintritt ist frei. Über Spenden freuen wir uns. Sie gehen an den „Sofort-Hilfe-Fonds für Münchner Bürger in Not“.

Dauer der Ausstellung:  11. März bis 31. Mai 2016, Mo. – Do. von 9.00 bis 16.00 Uhr und Fr. 9.00 bis 12.00 Uhr (sowie nach Vereinbarung).

Ort: H-TEAM e.V., Plinganserstraße 19, 81369 München

                                            DSCF4990-682x1024 „Trauma – (gut) leben trotz schwerer Belastung“