Die elfjährige Chantal aus Hamburg, die an einer Überdosis Methadon starb, hatte den Heroin-Ersatz offenbar bei ihren Pflegeeltern gefunden. Wie Behördensprecher Wilhelm Möllers sagte, habe man derartige Tabletten in der Garage des Paares sowie am Arbeitsplatz des Pflegevaters gefunden. Auch die Halbschwester der Elfjährigen bestätigte bei ihrer Vernehmung, dass Chantal von dem Methadon erzählt habe, welches die Pflegemutter nahm.
Die Untersuchung der sichergestellten Tabletten und Plastikflaschen mit einer bisher unbekannten Flüssigkeit dauern an. Mit ersten Ergebnissen wird frühestens kommende Woche gerechnet. Beide Pflegeeltern befinden sich nach Behördenangaben seit mehreren Jahren in einem Methadon-Programm. Der Leiter des zuständigen Bezirksamts Mitte, Markus Schreiber (SPD), räumte indessen Fehler bei der Wahl der Pflegefamilie ein. Das zuständige Jugendamt reagierte umgehend und nahm zwei leibliche Kinder des Paares und ein weiteres Pflegekind aus der Familie. Chantal lebte seit 2008 in der Pflegefamilie und starb am 16. Januar nach einer Methadon-Vergiftung.